Pinneberg. Fachgeschäft verlässt Prisdorf und eröffnet 2018 am Rosenfeld in Pinneberg neuen Standort. 13,5 Millionen Euro Gesamtinvestition.

Den Plan für einen Baumarkt hat Michael May schon lange in der Schublade. Bereits Ende der 1990er-Jahre hat der Investor die Fläche im Gewerbegebiet am Rosenfeld erworben. Die Projektgesellschaft „Im Rosenfeld“ Pinneberg wollte dort als Ergänzung zu Famila und Aldi auch einen Baumarkt bauen. Doch es kam anders: „In Sachen Westumgehung ging es lange nicht voran. Außerdem hat die Entwicklung in Prisdorf, wo sich ein Wettbewerber niedergelassen hat, unsere Pläne konterkariert“, erklärt Gesellschafter May.

Genau dieser Wettbewerber zieht nun auf das Areal. Der Toom-Baumarkt soll dort Anfang 2018 eröffnen, das verkündete May gemeinsam mit Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg und Wirtschaftsförderer Stefan Krappa bei einer Baustellen-Besichtigung. Nach jahrelanger Hängepartie war vor sechs Wochen Baubeginn. Fertigstellung soll Ende des Jahres sein. „Es war ein langer Weg. Wir haben das Grundstück lange vorgehalten, weil wir daran geglaubt haben, dass die Westumgehung kommt“, so May. Die Straße sei wesentliche Voraussetzung für den Entschluss des Mieters gewesen, dort hin zu ziehen. Die Entwicklung des Gesamtareals werde nun vollendet.

Das Projekt in Zahlen: Gesamtinvestitionen von 13,5 Millionen Euro, eine Verkaufsfläche von 8589 Quadratmetern, 250 Kundenparkplätze, etwa 110 Mitarbeiter. Sogar einen neuen Zufahrtsweg wird es geben. Bisher waren die Märkte nur über den Westring zu erreichen, bald soll auch die Einfahrt über den Wedeler Weg möglich sein.

Baumärkte

Im Kreis Pinneberg gibt es bereits einige Baumärkte verschiedener Ketten:

Toom in Prisdorf, Peiner Hag 1 (ab 2018 dann in Pinneberg)

Elmshorn, Lise-Meitner-Str. 2. Hagebaumarkt

Rellingen, Hass+Hatje, Eichenstr. 30-40

Uetersen, Wörmcke GmbH, Wittstockerstraße 5A

Obi Elmshorn, Ramskamp 104, Plaza Quickborn, Pascalstraße

Darüber hinaus gibt es familiengeführte Baumärkte wie beispielsweise Lüchau in Wedel, Elmshorn, Halstenbek und Uetersen (Looft & Winkelholz) sowie das Bauzentrum Sandhack in Schenefeld.

1/7

„Mit der Ansiedlung des Bau- und Gartenmarktes schließen wir endlich eine wichtige Lücke im Pinneberger Einzelhandelsangebot. Die Kaufkraft bleibt in der Stadt, und wir können unsere Steuerkraft steigern“, freut sich Urte Steinberg. Auch für Kunden aus dem Umland bedeute der neue Baumarkt eine bessere Versorgung, erklärt die Pinneberger Bürgermeisterin.

In Prisdorf hält sich die Euphorie über diese Entwicklung erwartungsgemäß in Grenzen, denn wenn Toom in Pinneberg eröffnet, wird der Markt in der Gemeinde geschlossen. Entwicklungen, über die Bürgermeister Rolf Schwarz bislang nicht offiziell informiert wurde. „Es läuft nicht gut zwischen Gemeinden, wenn kein Austausch stattfindet. Es ist betrüblich, dass unsere Region nicht besser zusammenarbeitet“, betont Schwarz. Nun müsse man sehen, wie es weitergeht. Der Baumarkt werde – wie das gesamte Einkaufszentrum an der Grenze zu Pinneberg – sehr gut angenommen. „Das zeigt der Zustrom, insbesondere am Wochenende“, so Schwarz. Der Wegzug von Toom bedeute daher auch einen Verlust an Lebensqualität für die Gemeinde.

Auch das Umland gehört zum Einzugsbereich des Marktes

Das etwa 22.000 Quadratmeter große Gebiet am Peiner Hag in Prisdorf ist schon seit Jahren Zankapfel zwischen der Gemeinde und der Kreisstadt. „Nur damit der Baumarkt in Pinneberg steht und nicht mehr in Prisdorf, wird nun auf der anderen Seite der Grenze alles nochmal gebaut“, so Schwarz. Ihm fehle die gesamtheitliche Betrachtung. „So nimmt man den vorhandenen gewachsenen Strukturen den Boden“, erklärt der Prisdorfer Bürgermeister.

Investor May hingegen betonte: „Dem örtlichen Handel wird der Baumarkt nicht so weh tun, weil sich die Bewerber ja bereits kennen.“ Nicht nur Pinneberg, sondern auch das Umland bis nach Moorrege und Teile von Schenefeld werden zum Einzugsbereich des neuen Marktes gehören. „Wir werden damit unserem Versorgungsauftrag als Mittelzentrum und Wirtschaftsstandort mit einem Einzugsgebiet von 63.000 Einwohnern weiter gerecht“, betont Bürgermeisterin Steinberg.

Immerhin gibt es auch einen Lichtblick für die Gemeinde Prisdorf. Nach Rücksprache mit dem Investor des Einkaufszentrums berichtet Bürgermeister Schwarz, dass es für die Fläche am Peiner Hag bereits einen neuen Interessenten gäbe.