Uetersen/Moorrege. Sanierung des Brückenbauwerks fast abgeschlossen und wird rechtzeitig vor Ostern für den Verkehr freigeben. Kosten: knapp 155.000 Euro.

Die Sanierung der Klappbrücke im Verlauf der Bundesstraße 431 in Uetersen macht gute Fortschritte, obgleich das Wetter nicht immer mitspielt. „Wenn es regnet, können wir nicht asphaltieren“, klagt Claus Reese, Sachgebietsleiter Brückenbau beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr in Itzehoe (LBV-SH). Und derzeit regnet es öfter.

Dennoch gehen Reese und sein Amtsleiter Kai-Uwe Schacht davon aus, dass am heutigen Donnerstagabend die Arbeiten an der Brücke abgeschlossen sein werden. Die gute Nachricht lautet also: Am Freitag soll der Verkehr wieder rollen.

Brücke wiegt so viel wie eine Boeing 777

Knapp 155.000 Euro kostet die Sanierung der Brücke, die mit 150 Tonnen Gewicht ungefähr das Gewicht einer Boeing 777 auf die Waage bringt. Seit dem 8. April wird die Klappbrücke saniert und soll nun direkt vor Ostern wieder freigegeben werden. Nicht wenige Autofahrer sind genervt, weil sie lange Umwege in Kauf nehmen müssen, seit die Brücke für den Verkehr gesperrt ist – und auch Anlieger von Straßen, die zur Ausweichstrecke wurden.

Für die Asphaltierungsarbeiten muss der Untergrund trocken sein. Das Wetter spielt jedoch nicht immer mit.
Für die Asphaltierungsarbeiten muss der Untergrund trocken sein. Das Wetter spielt jedoch nicht immer mit. © HA | Fabian Schindler

„Insgesamt sind wir aber zufrieden mit der Verkehrsleitung“, sagt Schacht. Und das sollten Autofahrer auch. Denn die Alternative, sie ist wenig freundlich. „Wir hätten alternativ die Bauarbeiten im Sommer machen können“, sagt Holger Buhmann, Bauaufsichtsleiter vor Ort. „Das hätte aber bedeutet, dass bis zum Sommer kein Fahrzeug mit mehr als 7,5 Tonnen hier rüberfahren darf“, sagt Buhmann. Also auch keine Schulbusse. Da sei die jetzige Schließungszeit das kleinere Übel.

Zuletzt ist die Brücke 2002 umfassend saniert worden. Voriges Jahr war sie ebenfalls kurzfristig geschlossen, für Reinigungsarbeiten. „Solche Arbeiten sind immer wieder mal notwendig“, sagt Buhmann. Doch eine umfangreiche Sanierung, wie sie jetzt angegangen wurde, sei eher die Ausnahme. Schacht hofft, dass die Brücke nach dem Eingriff einige Jahrzehnte in Schuss bleiben wird. „Unser Ziel ist, dass die Brücke insgesamt 100 Jahre hält.“ Das ist in etwa der Zeitrahmen, der generell als Lebenserwartung für Brücken angegeben wird. Wie lange eine Brücke hält, hängt insbesondere von der Beanspruchung ab. Beim Bau der Brücke, der 1951 begann, konnte nicht vorhergesehen werden, dass Lkw immer schwerer werden und zunehmend über die Brücke fahren. Das hat Spuren hinterlassen und erfordert Sanierungen.

Baustellen

In Elmshorn muss an der Wittenberger Straße (K 23) eine Brücke abgerissen werden. Das Bauwerk aus dem Jahre 1953 ist marode und wird bis Dezember für 1,5 Millionen Euro durch einen Neubau ersetzt. So lange ist die Hauptumfahrungsstraße voll gesperrt.

Die Käpten-Jürs-Brücke (Hafenspange) wird derzeit gewartet, der Wedenkamp bis Sandberg asphaltiert. Diese Sperrungen sollen am Donnerstagabend aufgehoben werden.

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Die Vorlandbrücken müssten stabilisiert werden, denn sie seien der Verkehrsbelastung nicht mehr gewachsen, sagt Reese. Statische Berechnungen hätten gezeigt, dass „ad-hoc“ gehandelt werden musste.

Mit Hochdruck wird auch am heutigen Donnerstag noch an der Klappbrücke zwischen Uetersen und Moorrege gearbeitet. Ab Freitag soll der Verkehr wieder rollen.
Mit Hochdruck wird auch am heutigen Donnerstag noch an der Klappbrücke zwischen Uetersen und Moorrege gearbeitet. Ab Freitag soll der Verkehr wieder rollen. © HA | Fabian Schindler

Um wieder alles stabil zu bekommen, sind in den vergangenen Tagen mehr als 350 knapp 18 Zentimeter lange Stahlnägel in die Brücke gehauen worden, die die Fahrbahnoberfläche mit dem darunter liegenden Unterbau verbinden sollen. Ohne solche Unterstützung biege sich die Fahrbahn irgendwann nach unten durch. Die Nägel verhinderten dies, weil die aufeinander-liegenden Platten dann nicht seitlich bei Druckwirkung wandern könnten, sondern fest verbunden blieben, erklärt er. Auch die fünf Lagerrollen, die die Klappbrücke benötigt, um auf- und abzufahren, sind gleich mit ausgetauscht beziehungsweise aufgearbeitet worden, um Zeit und Geld zu sparen. Alles geht nach Plan.

Regenschauer haben die Oberflächenarbeiten behindert

Das einzige, was nicht nach Plan funktioniert, ist das Wetter. Die beständigen Regenschauer sind ärgerlich, denn für die Abdichtungs- und Asphaltierungsarbeiten muss die Oberfläche restlos trocken sein, damit sich später keine Beulen und Risse bilden. Gebläse und Gasbrenner kommen daher zum Einsatz. „Wir wollen alle schnell fertig werden bei Gewährung einer hohen Arbeitsqualität. Keiner will hier später nachbessern müssen“, sagt Buhmann.

Ab Freitag soll der Verkehr wieder rollen. „Wir hoffen, dass wir dann erst einmal für viele Jahre Ruhe an dieser Brücke haben werden“, sagt Schacht. Die Autofahrer aus Uetersen, Moorrege, Elmshorn, Wedel und Umgebung auch.