Uetersen. Supermärkte, Wohnraum und Grünflächen: Parteien prüfen Angebote. Die geforderten 200 Parkplätze sind für Planer eine Herausforderung.
Vier Konzepte gibt es für die künftige Nutzung der Parkpalette in Uetersens Innenstadt. Nachdem zwei Interessenten abgesprungen sind, haben die vier Investoren Procom, May & Co., AVW Immobilien und Betzler Development jetzt im Bauausschuss ihre Ideen für eine Umgestaltung des Areals vorgestellt. Konzepte, die unterschiedlicher kaum sein könnten.
Eines stellte sich am Abend heraus: Die gekrümmte „Bananenform“ des Grundstücks stellt die Investoren vor eine Herausforderung. Die vorgeschriebenen Parkplätze zu schaffen ebenfalls. Denn nicht alle Investoren sehen die Möglichkeit, mehr als 200 Parkplätze bei gleichzeitiger Umnutzung des Areals problemlos einzurichten.
Supermarkt und Mietwohnungen: Der Vorschlag der Procom sieht vor, einen Supermarkt, voraussichtlich Rewe, im Erdgeschoss anzusiedeln, eingeklinkt in das Gebäude soll ein mehrgeschossiger Bau mit 18 Mietwohnungen entstehen. Bei der Parkplatzfrage sieht das Konzept derzeit lediglich 121 Parkplätze vor. Das sei deutlich zu wenig, kritisierte Sabine Lankau von der BfB. Die Procom kann sich ein zweites Untergeschoss bei der Tiefgarage vorstellen, dann wäre das Problem gelöst. Es stellt sich aber laut Procom die Frage, ob bei der sich ändernden Mobilität in 20 Jahren noch 200 Parkplätze gebraucht würden.
Zwei Märkte und Parkplätze: Das Parkplatzproblem glaubt May & Co. lösen zu können. Der Investor will einen Rewe- und einen Penny-Markt in einem knapp 3100 Quadratmeter großen Neubau unterbringen. Neben dem bestehenden vorgelagerten Parkplatz soll auf dem Dach des Supermarktes Platz für Autos geschaffen werden. Eine Wohnbebauung sieht das Konzept nicht vor. Der Investor glaubt, dass ein großes Supermarktangebot die Innenstadt dort besser beleben werde, trotz der Konkurrenz von Edeka, Famila und Aldi am Gerberplatz.
Wohnen, Ärztehaus und Einzelhandel: Das ist der Vorschlag der AVW Immobilien AG. Im Norden möchte sie ein Ärztehaus bauen, an das ein Drogeriemarkt mit zweigeschossigem Parkhaus darüber angrenzt. Im Süden soll ein viergeschossiges Wohnhaus in Putz-Klinker-Kombination entstehen. Geförderter Wohnraum ist dabei nicht vorgesehen.
Wohnraum und Grünflächen: Den will die Betzler Development bieten. Sie sieht keine Vorteile in einer Gewerbeansiedlung in dem Bereich, ein Supermarkt würde einen Verdrängungswettbewerb in Gang setzen. Sinnvoller sei es daher, nur Wohnhäuser zu errichten, bis zu 6,5 Geschosse hoch, teilweise gefördert. Ein Mehr an Einwohnern dort solle auch mehr Frequenz in die Innenstadt bringen und den Einzelhandel dort langfristig stärken. Was Uetersen brauche, so der Investor, seien Wohnraum und Grünflächen. Beides ließe sich dort realisieren, wenn rund um ein Parkhaus Wohnungen und Gärten gebaut würden.
Die Fraktionen wollen die Ideen nun im Detail prüfen. Auf der nächsten Bauausschusssitzung soll dann eine Empfehlung abgegeben werden.