Kreis Pinneberg. Polizei legt Kriminalstatistik für das Jahr 2016 vor. Gesamtzahl der Taten sinkt, Einbruchsdelikte bleiben auf hohem Niveau.

Weniger Straftaten und eine höhere Aufklärungsquote: Dies sind die Kernpunkte der Kriminalstatistik 2016 für den Kreis Pinneberg, die am Freitag vorgestellt wurde. Negativ bleibt festzuhalten, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche auf einem hohen Niveau stagniert und die Sexualstraftaten stark angestiegen sind.

18.956 Taten erfasste die Polizei 2016. Davon klärten die Beamten 9102 Fälle auf. Die Aufklärungsquote kletterte um 1,6 auf 48 Prozent. Die Polizei ermittelte 7086 Tatverdächtige, von denen 970 bei der Tat alkoholisiert waren. Zum Vergleich: 2015 lag die Zahl der Straftaten noch bei 19.779.

Mit 43,8 Prozent aller registrierten Straftaten dominieren Diebstahlsdelikte die Statistik. Mit 8305 registrierten Taten sinkt die Zahl der Fälle um 436 im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Wohnungseinbruchsdiebstahl (950 Fälle in 2016) ist gegenüber 2015 leicht zurückgegangen (- 17 Fälle). „Wir müssen hier am Ball bleiben, das Problem lässt sich nicht innerhalb von ein bis zwei Jahren lösen“, so Kripo-Chefin Sarah Lampe. Weiterhin sei der Hamburger Rand überproportional betroffen. Halstenbek führt die „Hitliste“ der Einbrüche mit 127 Taten an, 54 mehr als 2015. Es folgen Pinneberg (122, -33), Elmshorn (102, + 5), Rellingen (82, + 5), Wedel (78, - 7), Schenefeld (77, - 12), Quickborn (57, - 21), Uetersen (34, + 13) sowie Tornesch (24, - 10).

Bei 44,5 Prozent der Fälle blieb es beim Versuch. 349 Mal kamen die Täter tagsüber. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich ist mit 6,3 Prozent bescheiden. Dabei hat die Polizei laut Lampe die Zahl der zivilen Kräfte verstärkt, es würden mehr Kripo-Ermittler eingesetzt und auch die Spurensicherung aufgestockt. Lampe: „Die Spurensuche und -sicherung ist elementar wichtig.“ Bei den Festnahmen, die gelungen seien, hätten die Täter überwiegend Bezüge zu Hamburg. „Der Hamburger Rand ist durch die Autobahnen und die S-Bahn-Linien gut erreichbar, das zieht Täter an.“

2016 registrierten die Beamten 169 Sexualdelikte, ein Plus von 8,3 Prozent (+ 13 Fälle). 120 davon wurden aufgeklärt. Die Zahl der Vergewaltigungen hat sich auf 31 mehr als verdoppelt (2015: 15 Fälle), auch die Zahl der exhibitionistischen Handlungen legte von 24 (2015) auf 37 in 2016 zu. In 46 Fällen lag ein sexueller Missbrauch von Kindern vor, acht blieben unaufgeklärt (57 Fälle in 2015). Die steigende Zahl von Sexualdelikten führt Kripo-Chefin Lampe auch auf höhere Sensibilität und eine steigende Anzeigebereitschaft zurück.

2481 Straftaten betreffen sogenannte Rohheitsdelikte (+ 1,6 Prozent). 1838 davon sind Körperverletzungen (+ 88). 92 Raubtaten kamen zur Anzeige, 34 weniger als 2015. Darunter fallen 44 Straßenraube, drei Raubüberfälle auf Spielhallen und fünf auf Tankstellen. 51,1 Prozent der Taten wurden aufgeklärt.

43,7 Prozent beträgt die Aufklärungsquote bei Brandstiftungen. Sie sinkt um 10,1 Prozent im Vergleich mit 2015. Damals erfasste die Polizei 65 Brandstiftungen. 2016 waren es 71 Taten, also ein Anstieg. Einen Rückgang gibt es bei den Betrugstaten. 1888 Delikten aus 2016 stehen 2090 Taten aus dem Jahr 2015 gegenüber.