Halstenbek. Amtsübergabe von Linda Hoß-Rickmann an Claudius von Rüden beim Bürgerempfang. Gemeinde verleiht zwei Ehrenamtspreise

Etwa 500 Gäste füllten am Sonntag die Aula des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums in Halstenbek. Dort standen außer der Verleihung des Ehrenamtspreises die Verabschiedung von Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann und die Amtsübergabe an Claudius von Rüden im Vordergrund des diesjährigen Bürgerempfangs.

Christine Blankenburg (72) nahm den Bürgerpreis stellvertretend für viele Flüchtlingshelfer im Willkommensteam entgegen. Laudatorin Miriam Utz, Ehrenamtkoordinatorin in der Flüchtlingshilfe, begründete die Wahl damit, dass Blankenburg 2014 als eine der ersten dem Aufruf von Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann gefolgt war, sich für die Asylsuchenden zu engagieren. Und das, obwohl sie zu dem Zeitpunkt bereits in der Ideenwerkstatt und der Brücke Hamburg engagiert war. Zunächst packte sie Sach- und Geldspenden, dann kümmerte sie sich als Patin der ersten Stunde um eine alleinstehende Mutter mit zwei Kindern. „Pragmatisch und mit viel Humor“, so Miriam Utz. Der zweite Ehrenamtspreis ging an Ude Hintz. Der 80-Jährige wurde für seine Nachbarschaftshilfe im Stillen ausgezeichnet, so Laudatorin Hildegard Krüger von der Ideenwerkstatt. Er stehe seit Jahrzehnten den Menschen in seiner Nachbarschaft tatkräftig zur Seite, reinige verstopfte Dachrinnen, flicke Löcher in Fahrradschläuchen, fahre ältere Nachbarn zum Arzt und habe sich während seiner Tätigkeit in einer Baumschule vorbildlich für Belange der Saisonarbeiter eingesetzt.

Beide Preisträger erhielten jeweils 500 Euro. Christiane Blankenburg kündigte an, mit dem Preisgeld, gestiftet von den Gemeindewerken, ein Fest oder einen Ausflug mit dem Willkommensteam zu veranstalten.

Im Anschluss an den Bürgerpreis wurde Linda Hoß-Rickmann (64) nach zehn Jahren als Bürgermeisterin in den selbst gewählten Vorruhestand verabschiedet. Die Bürgermeisterkette und auch der Schlüssel zum Rathaus gingen an Claudius von Rüden, der am 1. Februar die Geschäfte übernehmen wird.

Dieter Kroop, Blues-Harp-Spieler und seit 20 Jahren immer wieder Gastdozent an der VHS Halstenbek, unterhielt mit Mundharmonika und einer launigen Instrumentenkunde. Hoß-Rickmann kam nicht umhin, seinen Hüftschwung zu bewundern. Den habe sich ihr Mann Stefan während des VHS-Kurses leider nicht abgeschaut, scherzte sie in ihrer Abschiedsrede. In der dankte sie auch ihrer Familie für den Rückhalt und den Mitarbeitern im Rathaus für die gute Zusammenarbeit.

Die schenkten ihrer Chefin zum Abschied einen Helikopter-Flug über den Victoria-Wasserfällen in Simbabwe. Sie wussten von der geplanten Afrikareise. Das stellt Linda Hoß-Rickmann vor eine besondere Herausforderung: Sie habe Höhenangst, gab sie zu. Damit wurde klar, was Bürgervorsteher Helmuth Ahrens (CDU) in seiner Abschiedsrede meinte, als er sagte, Hoß-Rickmann sei kreativ, verlässlich, strukturiert, fair, willensstark und bürgernah. Nur fliegen könne sie noch nicht.