Elmshorn. Nach zwei Großbränden in Elmshorn im Sommer 2014 ziehen nur drei der alten Mieter zurück. 77 sanierte Wohnungen sind im Angebot.
Fast drei Jahre ist es her, dass die Hochhäuser an der Beethovenstraße in Elmshorn durch zwei Großfeuer zerstört wurden. Nun sind die ersten Wohnungen im sanierten Block Nummer 17 bezugsfertig. „Zehn Mietverträge sind bereits unterschrieben“, sagt Nicole Emmann, stellvertretende Regionalleitung in Hamburg und Umland bei Vonovia. Ende 2015 hatte sich die Hauseigentümerin Deutsche Annington mit dem Wohnungsunternehmen Gagfah zusammengetan und nach der Umfirmierung den neuen Namen Vonovia angenommen.
Durch das erste Feuer waren 170 Menschen über Nacht obdachlos geworden. Die meisten haben längst eine neue Wohnung bezogen, einige sind in eine andere Stadt umgezogen. Lediglich drei der alten Mieter wollen wieder zurückziehen. „Den alten Mietern haben wir die Wohnungen zuerst angeboten“, sagt Nicole Emmann. Nun sind die ersten der insgesamt 77 bezugsfertigen und sanierten Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen von 37 Quadratmetern (316,20 Euro kalt) bis 110 Quadratmetern (776,65 Euro kalt) auf dem freien Markt, alle ausgestattet mit einer Einbauküche.
Bei der Sanierung auf moderne Standards sind auch Grundrissveränderungen vorgenommen worden, um attraktiv zugeschnittene Wohnungen anbieten zu können. Aus 99 Wohnungen wurden 77. Dies erfolgte immer in enger Absprache mit den örtlichen Behörden. Kleine Einheiten wurden zu Vierzimmerwohnungen, die es vorher nicht gab. „Wir hatten einen erheblichen Planungsmehraufwand als ursprünglich angenommen“, sagt Unternehmenssprecherin Jana Kaminski, die damals auch nach den Bränden für die Deutsche Annington vor Ort war. Darum habe sich die Fertigstellung um etwa ein Jahr verzögert.
Das geschah im Sommer 2014
Auch das Investitionsvolumen, das anfänglich auf 1,5 Millionen Euro geschätzt wurde, sei weit überschritten worden. „Die Sanierung der Aufgänge 15 und 17 hat 11,2 Millionen Euro gekostet. Dazu kommen 2,7 Millionen Euro für den Hausaufgang Nummer 13“, sagt Jana Kaminski. Letzterer wurde von außen energetisch mitsaniert. Schadensersatzansprüche konnte Vonovia nicht geltend machen. „Es konnte niemand haftbar gemacht werden. Die Verfahren wegen Brandstiftung wurden ergebnislos eingestellt“, sagt sie. Zwischenzeitlich hatte die Polizei vier Jugendliche im Visier, die für eine Serie von 20 Brandstiftungen verantwortlich sein sollten. Doch um die Brandstiftung in der Beethovenstraße nachzuweisen, reichten die Beweise nicht aus. Auch der Verursacher des ersten Feuers, das durch eine abgefeuerte Signalrakete entstanden war, blieb unentdeckt.
Nach Baubeginn Ende 2015 sei alles bis auf kleinere witterungsbedingte Verzögerungen auf der Baustelle nach Plan verlaufen, so Architekt und Projektleiter Lüder Greve, der am Mittwoch für die Wohnungsabnahme im Aufgang 17 vor Ort war. Der Dachstuhl war damals völlig ausgebrannt und musste zunächst notdürftig abgesichert werden. „Von außen wurden Dach, Fenster, Fassade und Balkone erneuert“, sagt Lüder Greve. Auch innen wurden die Wohnungen komplett erneuert.
„Die größte Herausforderung war der Bau des neuen Aufzugsturms“, so Lüder Greve. Die Fahrstühle wurden nicht nur nach außen verlagert, sondern sind über Sprechanlagen in den Wohnungen bedienbar. Die umgebauten Fahrstuhlschächte innen werden bei Bedarf als Abstellräume für Rollatoren oder Kinderwagen zur Verfügung gestellt. Jeder Mieter hat auch Stauraum auf dem Dachboden oder im Keller.
Noch in dieser Woche wird der Kran vor dem Hausaufgang Nummer 17 abgebaut und zur Nummer 15 verlagert. Dort ist noch einiges zu tun, bevor auch diese Wohnungen vermietet werden können. Hinter dem Haus soll zudem ein neuer Spielplatz entstehen, orientiert an den Bedürfnissen der Mieter.
Wer sich für eine Wohnung interessiert, kann den Objektverwalter freitags von 9.30 bis 11.30 Uhr im Standortbüro in der Beethovenstraße 17 aufsuchen oder bei der Vonovia unter 0234/414 70 00 00 anrufen.