Elmshorn. Videoüberwachung am Elmshorner Bahnhof wird ausgebaut. Persönlichkeitsrechte und Datenschutz sollen trotzdem gewahrt werden.

Elmshorn weitet seine Videoüberwachung am Bahnhof aus. Ab sofort sind zwei weitere Kameras Richtung Mühlenstraße in Betrieb. Stadt und Polizei erhoffen sich dadurch, Sach- und Personenschäden im Bahnhofsumfeld deutlich zu reduzieren. Der Installation für 13.600 Euro hatten zuvor alle politischen Fraktionen zugestimmt.

Sechs Kameras waren bereits auf dem Holstenplatz und direkt im Fußgängertunnel installiert. „Die Straftaten gingen hier deutlich zurück“, sagt Revierleiter Thorsten Buchwitz. Allerdings verlagerten sich Diebstähle und Gewalttaten auf die andere Seite des Bahnhofs. So wurden 2015 am Holstenplatz 30 Diebstähle gemeldet, während es in Richtung Mühlenstraße 101 waren.

„Die Bürger haben ein Anrecht darauf, sich auch dort sicher zu fühlen“, sagt Buchwitz. Darum sei er Stadtverwaltung und Politik für die Entscheidung dankbar. „Kameras bedeuten zunächst einmal eine Gefahrenabwehr.“ Die Aufnahmen geben aber auch Hinweise zu Klärung von Straftaten wie Körperverletzung und Raub. 2015 war das laut Thorsten Buchwitz 23 Mal der Fall. Die Auswertung für 2016 liegt noch nicht vor.

Er verweist darauf, dass die Persönlichkeitsrechte und der Datenschutz gewahrt bleiben. Die Aufnahmen seien verpixelt. „Wir erkennen, ob sich jemand prügelt oder küsst“, sagt er. Im Fall einer Straftat werden die Aufnahmen scharf gestellt, so dass man Gesichter erkennen kann. Aufnahmen werden zudem nach zehn Tagen automatisch gelöscht, ein Zeitraum, den Buchwitz für ausreichend hält. „Trotz Videoüberwachung bleibt die Polizei auch weiterhin vor Ort präsent“, so der Revierleiter. Die Bundespolizei ist am Holstenplatz stationiert, und die Elmshorner Kollegen laufen auch 2017 vermehrt Streife im Steindammpark, der neben dem Bahnhof Kriminalitätsschwerpunkt in Elmshorn ist.