Kreis Pinneberg. Elmshorn wird das dritte Gleis vorerst nicht bekommen, stattdessen soll ein Überholgleis gebaut werden. Das sorgt für Empörung.

Die Nachricht über das Aus für den Bau des dritten Gleises auf der Strecke Elmshorn-Hamburg sorgt für Empörung im Kreis Pinneberg. Thomas Giese, Vorsitzender der Grünen-Fraktion im Kreistag, bezeichnet es als „dreist“, dass die Bundestagsabgeordneten Ernst-Dieter Rossmann (SPD) und Ole Schröder (CDU) die Niederlage als Erfolg verkaufen würden. „Da wird in Berlin beschlossen, das seit Jahren von Politik und Verwaltung geforderte dritte Gleis zwischen Elmshorn und Hamburg zu streichen und damit auch das Projekt einer S-Bahn auf dieser Strecke zu begraben, und die beiden Herren jubeln über ein viertes Gleis im Elmshorner Bahnhof“, sagt Giese.

Für die Bürgerinitiative „Dorfbahnhof? Nein Danke!“ ist die Nachricht ernüchternd. Dass ein Überholgleis in Elmshorn gebaut werden solle, sei zunächst eine kleine Verbesserung. Der Sprecher der BI, Erhard Wasmann sagt, dass dann ein Überholgleis in Tornesch ebenfalls kommen müsse, damit eine Überholmöglichkeit für den Fernverkehr entstehe. Nur so könnte einem Teil der Verspätungen entgegengewirkt werden. Die BI „bedauert außerordentlich“, dass die vielen Resolutionen der Gemeinden, Städte und des Kreistages keine Beachtung in Berlin fanden. Der Bund lasse eine ganze Region im Regen stehen.

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Valerie Wilms, sieht auch das vierte Gleis in Elmshorn noch nicht einmal als gesichert an. Es werde vom Bund zunächst nur geprüft, ob das Ausweichgleis technisch und finanziell sinnvoll sei. „Stellt sich heraus, dass die Investitionskosten höher sind als der Nutzen, dann wird das Projekt nicht realisiert“, sagt die Wedelerin. Der Kreis könne am Ende mit leeren Händen dastehen.