Kreis Pinneberg. Kreis Pinneberg wurde bisher nicht als Gefahrengebiet eingestuft. Dies hat die Landesregierung auf Anfrage der Piraten mitgeteilt.
Anders als in den Vorjahren hat die Polizei den Kreis Pinneberg bisher nicht als Gefahrengebiet eingestuft. Dies hat die Landesregierung auf Anfrage der Piratenfraktion mitgeteilt. In der Antwort heißt es weiter, bei den Großkontrollen zur Suche nach Einbrechern im vergangenen Winterhalbjahr seien lediglich ehemalige Verdächtigte angetroffen, jedoch keine Täter auf frischer Tat ertappt worden.
Die Aussage einer Sprecherin der Polizeidirektion Bad Segeberg gegenüber dem Abendblatt, die Einbruchzahlen seien zuletzt nach mehrfachen Großkontrollen gesunken, bestätigt das Innenministerium nicht. 2016 sei die Zahl der Einbrüche trotz Großkontrollen deutlich angestiegen, heißt es in der Antwort weiter.
Der Innenexperte der Piratenfraktion im Landtag, Patrick Breyer, begrüßt den Verzicht auf Gefahrengebiete. „Endlich zeigt unsere Kampagne gegen verdachts- und nutzlose Kontrollen Wirkung. Das Innenministerium konnte mir bis heute keinen einzigen Einbrecher nennen, der bei einer verdachtslosen Sichtkontrolle gestellt worden wäre.“ Die Zahlen für 2015 belegten, dass in Gefahrengebieten weder ein Rückgang der Wohnungseinbrüche noch eine höhere Aufklärungsquote erreicht wurde. Breyer: „Verdachtslose Kontrollen sind schlicht kein taugliches Mittel gegen Einbrecher. Sie vermitteln eine bloße Illusion von Sicherheit und vergeuden polizeiliche Arbeitskapazitäten, die an anderer Stelle besser eingesetzt wären.“