Kreis Pinneberg. Uwe Hanspach geht nach vier Jahrzehnten bei der Kreisverwaltung in den Ruhestand. Er war zuständig für Festsetzung der Müllgebühren.

Er war jahrzehntelang erster Ansprechpartner in der Kreisverwaltung, wenn es um Abfallentsorgung ging. Jetzt geht „Mister Müll“ Uwe Hanspach nach 43 Jahren Arbeit bei der Kreisverwaltung in den Ruhestand. Seit 1980 war der Kummerfelder zuständig für die Festsetzung der Müllgebühren für die 140.000 Haushalte im Kreis Pinneberg.

Dabei erlebte und steuerte Hanspach die gesamte Entwicklung des Abfallgeschäfts mit. Als er anfing, gab es die Gesellschaft für Abfallbehandlung (GAB) in Tornesch noch gar nicht, die wurde erst vier Jahre später zunächst als reine Kreisgesellschaft gegründet. Der Hausmüll wurde einfach verbrannt. Zudem plante der Kreis jahrelang eine Riesen-Mülldeponie, was wegen gesetzlicher Vorgaben nicht realisiert werden konnte. Gewerbemüllsortierung, gelber Sack und Biokompostwerk wurden eingeführt.

Uwe Hanspach ließ auch die Behördennummer 115 auf Müllwagen kleben
Uwe Hanspach ließ auch die Behördennummer 115 auf Müllwagen kleben © HA | Burkhard Fuchs

All diese Neuerungen führten in den 90er-Jahren zu einer Verdopplung der Müllgebühren. 1996 führte Hanspach sogar gelbe und rote Karten für die Befüllung der gelben Säcke ein, was ihn wohl zeitweise zum unbeliebtesten Mann in der Kreisverwaltung werden ließ. Er ließ überprüfen, ob die Menschen auch wirklich nur Kunststoffabfälle in die gelben Säcke taten. Wenn nicht, bekamen sie eine gelbe Karte an die Tonne geklebt. Damit erlangte er medial bundesweite Aufmerksamkeit.

Seit der Teil-Privatisierung der GAB hat sich alles beruhigt, die Müllgebühren sind seit mehr als zehn Jahren stabil. Mit 64 Jahren geht Hanspach nun. Einen Nachfolger für ihn wird es nicht geben. Der Fachdienst Abfall wird dem Fachdienst Recht angegliedert.