Quickborn. Die Eulenstadt will so den Naturschutz und die Naherholung im Himmelmoor für die Zukunft sichern. Geld für neue Brücke bewilligt.
Mit Einsatz und Verhandlungsgeschick ist es der Stadtverwaltung Quickborn gelungen, das gesamte Areal des Torfwerks im Himmelmoor zu kaufen. 27.000 Quadratmeter habe die Stadt vom Torfwerkbetreiber Hermann Hornung erworben, teilte Bürgermeister Thomas Köppl am Dienstag mit. Der Verkäufer bestätigte das. Damit sei der Weg frei, das größte Hochmoor in Schleswig-Holstein für den Naturschutz und die Naherholung zu sichern, wenn 2020 der Torfabbau auslaufe, sagt Klaus H. Hensel vom Förderverein Himmelmoor, der sich darüber freut. Bis dahin habe er ein unentgeltliches Nutzungsrecht für das Torfwerk, sagte Betreiber Hornung.
Um das Himmelmoor für die vielen Tagestouristen erreichbar zu halten, die dort gern spazieren gehen, wird auch die Brücke über die Pinnau in der Himmelmoorchaussee erneuert. Die Ratsversammlung bewilligte für diesen Ersatzneubau jetzt die erforderlichen 380.000 Euro. Die Brücke, die in einem kritischen Zustand sei, sei „unverzichtbar“, um ins Himmelmoor zu kommen, begründet Köppl diese Entscheidung. Auch die Brücke war bislang im Besitz des Torfwerkbetreibers.
Mit dieser Entscheidung sei die Wegeverbindung für die Landwirtschaft ebenso gesichert wie der Torfbahnbetrieb für Feuerwehrzwecke, falls es im Moor brennen sollte, betont Köppl. Zudem stünden der Stadt jetzt alle Möglichkeiten für eine naturkundliche, kulturelle und museale Nutzung des Areals offen. So soll etwa das ehemalige Zwangslager jüdischer Kriegsgefangener am Himmelmoorweg, das den Landesforsten gehört und unter Denkmalschutz steht, zu einer NS-Gedenkstätte erklärt werden und soll nebenan ein Moormuseum eingerichtet werden.
„Das ist ein großer Gewinn für die Allgemeinheit“, sagt Klaus H. Hensel, dessen Verein an diesem Sonnabend die letzte Lorenfahrt durchs Himmelmoor in diesem Jahr anbietet.