Pinneberg. Das Stadtmuseum führt neue Audioführungen ein, Versionen gibt es für Kinder und Erwachsene. Beginn der Aktion ist am 3. September.

„Oh Gott Sophie, guck dir diesen Zahnarztstuhl an! Der ist ja der totale Horror mit den ganzen Geräten und den spitzen Bohrern!“ sagt Leonie Richter zu ihrer Schwester Sophie, als die Besucher im Pinneberg Museum mit dem Handy am Ohr in die nachgebaute Praxis des malenden Zahnarztes Rudolf Grothkop treten.

Die 13 Jahre alte Leonie und die neunjährige Sophie kennen sich gut im Pinneberg Museum aus. Mithilfe ihrer Stimmen, die Teil des neuen Audioguides sind, können kleine Museumsbesucher Teile der Dauerausstellung entdecken. Wichtiges über die Geschichte Pinnebergs und über bedeutsame Persönlichkeiten der Stadt erfahren große und kleine Museumsfreunde von Sonnabend, 3. September, an jetzt auch als Audioführung per Handy App.

Die kostenlosen Guides kann sich jeder Interessierte mithilfe der kostenfreien App www.museum.de auf das eigene Handy laden und mit zwei Versionen die Einrichtung entdecken: Es gibt eine Führung für Erwachsene, gesprochen von einem professionellen Sprecher, und eine Führung für Kinder. Dabei erkunden die Schwestern Leonie und Sophie das Pinneberg Museum, während Oma Margot Drews kurz und leicht verständlich die jeweilige Station erklärt.

Auch könne jeder Benutzer entscheiden, ob er der 30-minütigen Führung folgen, oder lieber je nach Interesse einzelne Objekte mithilfe der Stationsnummer auswählen wolle, so Museumsleiterin Ina Duggen-Below.

Für sie geht mit der Einführung der Audioguides ein langersehnter Traum in Erfüllung. Bis Anfang des Jahres scheiterte ihre Idee, Audioführungen anzubieten, an den Kosten. Das änderte sich aber durch die Zusammenarbeit mit der Museumsplattform museum.de, die Einrichtung des Smartphone-Apps ist kostenlos. „Diese Chance, das Konzept so kostengünstig umzusetzen, ist einmalig“, sagt Ina Duggen-Below über das 900 Euro schwere Projekt. Die Kosten für weitere Realisierungen übernahm der Förderverein des Museums.

Die jungen Sprecherinnen des Audioguides sind sich einig, dass die Tour eine kreative Möglichkeit ist, das Museum noch besser kennenzulernen: „Ich fand das toll, den Guide zu machen, weil man jetzt durch das Museum geht und viel mehr sieht als davor“, sagt Leonie. Ein großer Fan von dem Zahnarztstuhl aus den 30er Jahren ist die Gymnasiastin aus Alveslohe aber immer noch nicht.