Quickborn. Zum ersten Mal in Schleswig-Holstein: Wurst-Achim, der lauter ist als ein Brüllaffe, und seine nicht minder talentierten Kollegen.
Die Stadt Quickborn nimmt einen neuen, etwas ungewöhnlichen Anlauf, ihren Wochenmarkt zu beleben. Am dritten Juli-Wochenende machen die Originale vom Hamburger Fischmarkt mit ihren Ständen erstmals auf dem Quickborner Marktplatz Halt. Drei Tage lang werden dort Wurst-Achim, Aal-Marco, Nudel-Dieter, Käse-Alex, Kuchen-Micha und Gewürz-Uwe dem Quickborner Einkaufspublikum ihre Waren anpreisen, dass ihm Hören und Sehen vergeht. „Das wird ein Spektakel, das Sie nicht vergessen werden“, kündigt Mel-Kelly Kühn von der Eventagentur Jobo aus Nordrhein-Westfalen an, die seit 1970 die „Echte Gilde der Marktschreier“ unter Vertrag hat und diese bundesweit an 47 Orten jedes Jahr auftreten lässt. Quickborn wird jetzt der erste Termin in Schleswig-Holstein sein.
Die größte Gaudi für die Freunde des Wochenmarktlebens verspricht nach Kühns Angaben Wurst-Achim zu sein. Der Duisburger Marketender sei amtierender Deutscher Meister im Marktschreien und in dieser Funktion schon mehrfach im Fernsehen aufgetreten. „Er ist das lauteste Lebewesen der Welt. Wenn der loslegt, hört man seine eigene Stimme nicht mehr“, sagt Kühn. Wurst-Achim sei sogar im Wettbewerb gegen einen Brüllaffen lauter gewesen. Er erreiche mit seiner Stimme eine mit einem Presslufthammer vergleichbare Lautstärke von fast 120 Dezibel.
Zum Schauspiel gehöre, dass auch zwischen den Marktschreiern die Fetzen fliegen, berichtet Kühn. „Die foppen sich gegenseitig mit so viel Wortwitz, dass auch mal ein Wurststückchen in die Fischbude fliegt oder eine Makrele plötzlich durch die Luft segelt.“ Das alles gehöre zum Unterhaltungsprogramm. „Bei aller Konkurrenz untereinander, schließlich wollen sie alle was verkaufen, sind sie auch Teamplayer“, erklärt Eventveranstalter Kühn das Geheimnis des Erfolges dieses bunten Markttreibens.
Neben dem Verkauf der frischen Lebensmittel aus erster Hand wird den Besuchern in Quickborn Bier ausgeschenkt und Grillfleisch angeboten, kündigt Kühn an. Da könnten sie in aller Ruhe „den Kampf der Titanen“ bestaunen, wie Kühn die Marktschreier-Gilde auch nennt. Eröffnet wird die Veranstaltung am Freitag, 15. Juli, um 11 Uhr mit Fassanstich und Freibier für alle Besucher vor Ort. Dazu gibt es Wurst, Käse und frischen Matjes zu probieren. Am Sonnabend und Sonntag sind dann die Marktschreier-Tage in Quickborn jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet. „Die Zusammenarbeit mit dem Quickborner Kulturamt klappt hervorragend“, lobt Kühn und kündigt an: „Wenn es gut ankommt, sind wir nächstes Jahr wieder da.“