Kreis Pinneberg. Tausende Menschen feiern bei Volksfesten in Pinneberg, Uetersen und Brande-Hörnerkirchen

Mal knallige Sonne, ab und zu ein Schauer, am Sonnabendabend gar Blitz und Donner: Veranstalter und Besucher von Freiluft-Volksfesten mussten am vergangenen Wochenende mit wechselhaftem Wetter leben. Doch selbst von Regentropfen ließen sich die Besucher der Feste in Uetersen, Brande-Hörnerkirchen, Pinneberg und Ellerhoop nicht vom Feiern abhalten. Der Kreis Pinneberg erlebte ein Wochenende der XL-Partys – das Abendblatt feierte mit.

Bands aus Skandinavien und Ungarn beim Hörnerfest

So etwa im Norden des Kreises: 2000 zumeist schwarz gekleideten Fans pilgern zum legendären Hörnerfest nach Brande-Hörnerkirchen. 22 Bands aus Schweden, Litauen, Frankreich, den Niederlanden, Finnland, Weißrussland, Ungarn und Deutschland spielen Metal-, Mittelalter- und Folkmusik, es werden Feuerkunst und Gaukelei, ein Markt sowie ein mittelalterliches Lager geboten. Viele Camper haben ihre Zelte auf dem Gelände aufgebaut, die Atmosphäre ist familiär und die Laune bestens – trotz heftiger Regenfälle gleich zu Beginn der Veranstaltung. „Die Zufahrten waren sehr verschlammt, viele Fahrzeuge mussten per Trecker aufs oder vom Gelände gezogen werden“, so Thomas Tegelhütter, Organisator des Hörnerfestes. Trotzdem herrsche eine Superstimmung, die Besucher seien eben hart im Nehmen. Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung.

Viele sorgen mit festem Schuhwerk vor. So auch Björn, Anna, Kerstin und Florian. Die vier kommen aus Glinde, Oststeinbek und Hamburg-Harburg und tragen Boots oder Stiefel. „Meine haben 25 Festivals überlebt“, sagt Anna stolz. Geschlafen wird in Zelten. „Wir bleiben bis Sonntag“, wagt Björn eine Prognose. „Oder bis wir absaufen.“ Er lacht. Er und Anna sind zum dritten Mal beim Hörnerfest dabei, für Florian und Kerstin ist es das erste Mal. „Sie mussten uns aber nicht überreden, mitzukommen“, stellt Kerstin klar. Sie freut sich besonders auf die Band „Vogelfrey“, jetzt sind aber erst einmal „Grimner“ dran. Vor der Bühne hat sich schon jede Menge Publikum eingefunden, und als die Gruppe losröhrt, tanzt so mancher statt mit Schuhen eben einfach barfuß mit.

Im Gegensatz dazu legen die Hoheiten, die sich beim Rosenfest in Uetersen treffen, besonderen Wert auf ihr Erscheinungsbild. Uetersens Rosenkönigin Katharina II. und ihre Rosenprinzessin Nadia I. treten nicht nur ihre zweite Amtszeit an. Sie freuen sich auch über den Besuch vier weiterer Königinnen: Weinkönigin Sina I. aus Munster, die Deutsche Erntekönigin Ann-Kristin I. aus Steinbeck/Luhe, die Altländer Blütenkönigin Hilke Lösing und Pellkartoffelkönigin Frederike Moldrecht aus Hohenlockstedt sowie Wurzelkönigin Saskia Matthies aus Bardowick. „Sie sind alle so schön“, sagt Bürgermeisterin Andrea Hansen.

Bereits mittags herrscht am Sonntag reger Andrang, viele Besucher erfreuen sich an den musikalischen Darbietungen auf der Bühne oder lassen sich am Stand der Rosenfreunde zu eigenen Pflanzen beraten.

12.000 Besucher beim 25. Weinfest in der Kreisstadt

Weniger Rosen, dafür mehr Rasen im Sinne einer naturbelassenen Wiese erwartet Besucher im Arboretum Ellerhoop bei der Eröffnung des 8,5 Hektar großen Wiesenparks. Kurz gemähte Rasenwege laden zu Spaziergängen durch die Heimstatt seltener heimischer Blumen ein. Dazu gibt es eine Strohballenburg und Ponyreiten für Kinder sowie Verkaufsstände und eine kleine Oldtimerausstellung.

Währenddessen liegt am Sonntagnachmittag die 25. Auflage des Pinneberger Weinfestes in den letzten Zügen. Etwa 12.000 Besucher haben die Freiluftparty vor der Drostei laut Susan Burmester zu diesem Zeitpunkt bereits besucht. „Der Freitagabend war bombastisch“, sagt die Sprecherin der Wirtschaftsgemeinschaft, die das Spektakel organisiert. Sie schwärmt von der harmonischen Stimmung. Auch der Sonnabend sei sehr gut gelaufen. „Bis am Abend das Gewitter kam.“

Zwischenfälle gab es während des Weinfests laut Polizei nicht. Erst weit nach Ende der Veranstaltung sei es in der Nacht zu Sonntag gegen 1.30 Uhr zu einer Schlägerei mit zwei Verletzten gekommen. Sonst blieb es ruhig am Wochenende der XL-Partys.