Elmshorn/Dägeling. Die Rocker sollen ein Mitglied der verfeindeten Hells Angels niedergestochen haben. Polizei drängte das Fluchtauto in einen Graben.
Es waren filmreife Szenen, die sich in der Nacht zu Dienstag in Elmshorn auf der B 431 (Wittenberger Straße) abspielten: Auf Höhe des Kreishauses beendete die Polizei die Flucht von drei Rockern der Bandidos MC, die in Dägeling im Kreis Steinburg ein Mitglied der verfeindeten Hells Angels niedergestochen hatten.
Der Überfall fand auf offener Straße statt. Das Trio attackierte den Hells Angel, der 36 Jahre alt sein und aus Hamburg stammen soll, mit Reizgas sowie einem Messer. Er soll unter anderem am Arm verletzt worden sein und wurde anschließend in einem Krankenhaus operiert. Lebensgefahr bestand laut Polizei zu keinem Zeitpunkt.
Polizisten drängten Fluchtauto in einen Graben
Die Täter flüchteten in einem VW Golf mit Hamburger Kennzeichen. Die Polizei löste eine Großfahndung mit allen verfügbaren Kräften aus. Einige Zeit später wurde der Golf im Stadtgebiet von Elmshorn gesichtet. An der Wittenberger Straße gelang es den Beamten dann offenbar, das Fahrzeug in den Graben zu drängen. Ein Insasse konnte festgenommen werden. Zwei weiteren gelang zu Fuß die Flucht. Sie wurden später in der Nähe gestellt.
Die Ermittlungen zu dem Fall liegen inzwischen bei der Sonderkommission Rocker des LKA in Kiel. Bei den Festgenommenen handelt es sich um drei Mitglieder der Bandidos im Alter zwischen 24 und 34 Jahren. Alle befinden sich nach wie vor in Polizeigewahrsam. Im Fluchtfahrzeug wurden laut LKA Beweismittel und Waffen sichergestellt. In den vergangenen Jahren kam es in Schleswig-Holstein mehrfach zu Konflikten zwischen beiden verfeindeten Rockergruppen.