Quickborn. Die Familie der 17-jährigen Quickbornerin ist vorsichtig optimistisch. Der Eingriff soll direkt nach Pfingsten erfolgen.

Die frohe Botschaft erreichte die Familie am Wochenende. Die an Leukämie erkrankte Kim Seeger aus Quickborn darf hoffen, ihre todbringende Krankheit überwinden zu können. „Es ist ein männlicher Stammzellenspender aus Deutschland gefunden worden“, sagte ihr Bruder Kai Seeger am Montag auf Nachfrage des Abendblatts.

Bereits in der nächsten Woche, direkt nach Pfingsten, soll seine 17 Jahre junge Schwester in der Knochenmarks-Transplantations-Station des UKE auf die Stammzellen-Übertragung vorbereitet werden, wo sie dann sechs Wochen lang stationär behandelt werde. Zurzeit werde Kim täglich ambulant mit Chemotherapien im UKE behandelt.

„Im Moment geht es meiner Schwester ganz gut“, sagt Kai Seeger. Sie nehme die Strapazen der medizinischen Behandlung recht gut hin. „Sie will es unbedingt schaffen und ihren Führerschein machen“, sagt Kai Seeger über den Lebenswillen seiner jüngeren Schwester. „Sie hat gesagt, sie wolle diesen Sommer unbedingt wieder gesund werden.“

Knapp 1400 Menschen hatten ihr Blut in Henstedt-Ulzburg typisieren lassen

Bei der Gemeinschaftsschülerin aus Quickborn war, wie berichtet, Ostern die Blutkrankheit diagnostiziert worden, für die es nach ärztlicher Diagnose nur mit Hilfe einer Stammzellenspende eine Überlebenschance gibt. Am 1. Mai sind daraufhin 1388 Menschen dem Aufruf gefolgt und hatten ihr Blut in der Feuerwache in Hen­stedt-Ulzburg typisieren lassen, um feststellen zu können, ob sie als mögliche Stammzellenspender infrage kommen. Dafür muss das Blut in neun von zehn Merkmalen mit dem von Kim übereinstimmen, erklärte Sabrina Bellen von der Deutschen Knochenmarks-Spenderdatei, die über vier Millionen potenzielle Spender in ihren Datenbanken verfügt. Weltweit seien 26 Millionen Menschen registriert, erläutert Bellen. Zusätzlich zu den Blutspendern sind inzwischen auch 13.900 Euro an Spenden eingegangen, um die 40 Euro, die jede Typisierung kostet, decken zu können. „Da sind wir jetzt noch mit etwa 41.000 Euro im Minus“, sagt die DKMS-Mitarbeiterin Bellen.

So froh die Familie jetzt über den möglichen Stammzellenspender ist, so ungewiss sei der Erfolg, weiß auch Kai Seeger. „Leider ist mit der Spende noch nicht die Gefahr gebannt.“ Damit die an sich fremden Stammzellen vom Körper Kims nicht abgestoßen werden können, muss sie zusätzlich starke Medikamente einnehmen. Das berge die Gefahr, dass inneren Organe angegriffen werden. „Das Bangen hat also leider noch kein Ende.“