Hasloh. Hasloher Gemeinderat stimmt gegen ein Neubauvorhaben, das die Schulerneuerung verzögert hätte
Das 65 Jahre alte Schulgebäude in Hasloh, das als Kulturdenkmal eingetragen ist, wird für 4,2 Millionen Euro komplett saniert. Bereits in den Sommerferien beginnt die Renovierung mit der Schadstoffsanierung und einigen Abrissarbeiten. Bis zum Januar 2019 soll alles fertig sein.
Ein Bürgerbegehren gegen die Sanierung der Schule werde es trotzdem nicht geben, versicherten Katja Lange-feld und Nobert Schadendorf von der Neubau-Initiative. „Wir werden schon genug angefeindet im Dorf und wollen die Schulerneuerung nicht noch weiter verzögern. Die Leidtragenden wären die Kinder.“
Der Hasloher Gemeinderat vergab jetzt mit den Stimmen der SPD, die über die absolute Mehrheit verfügt, die ersten Bauarbeiten für die Sanierung. Zugleich stimmte der Gemeinderat gegen den Antrag von CDU und FDP, die noch einmal von einem unabhängigen Architekten untersuchen zu lassen wollten, wie schnell und kostspielig ein Neubau zu verwirklichen wäre. Doch die SPD-Mehrheit ließ sich nicht darauf ein.
Das Interesse an dieser Entscheidung war groß. Dutzende Eltern der 120 Hasloher Grundschüler waren zur Sitzung gekommen und äußerten ihre Bedenken, die seit vier Jahren geplante Schulerneuerung könnte erneut verschoben werden. So musste Fachbereichsleiter Ralf Gercken von der Quickborner Verwaltung einräumen, dass ohne den Beginn der Sanierung die Schulhortbetreuung im maroden Obergeschoss der Schule wohl unterbleiben müsste, weil der Kreis die Brandschutzauflagen dort für nicht erfüllt sehe. Die 50 Kinder könnten dort am Nachmittag aber auch im Erdgeschoss betreut werden. Zudem würde die Gemeinde Hasloh riskieren, bereits beantragte Zuschüsse in Höhe von 750.000 Euro zu verlieren, wenn sie nun mit der Schulsanierung nicht beginnen sollte.
Eine Initiative von ehemaligen Kommunalpolitikern, die sich „Perspektive für Hasloh“ nennt, hatte vor zwei Wochen noch mal einen Neubau der Schule ins Gespräch gebracht. Dieser wäre zu etwa gleichen Kosten und im selben Zeitraum wie die Sanierung direkt neben dem Schulhof zu realisieren. In der alten Schule sollten das Büro des Dörphuses, Vereine und Verbände sowie Asylsuchende ein neues Zuhause erhalten. Mit dem Verkauf der Grundstücke Dörphus und ehemalige Kirche im Mittelweg könnte der Neubau gut finanziert werden.
Bürgermeister Bernhard Brummund verlas noch einen Brief der Schulleiterin Julia Fietz, die dringend an die Politiker appellierte, nicht von der Sanierung abzuweichen. „Wir freuen uns schon auf die neue alte Schule mit ihrer Tradition.“