Kreis Pinneberg. Mehrheit der Bürgermeister will eine Sammelunterkunft für Asylsuchende im Kreis schaffen. Kreis will Bleekerstift-Pläne umsetzen.

Eine deutliche Mehrheit hat sich am Montag beim Treffen der Bürgermeister, Amtsdirektoren und Leitenden Verwaltungsbeamten mit Landrat Oliver Stolz für die Pläne des Kreises ausgesprochen, eine Sammelunterkunft für Asylsuchende im Kreis zu schaffen. Drei Viertel der 17 Verwaltungschefs würden dies weiterhin unterstützen, teilte Kreissprecher Oliver Carstens nach dem Treffen in Moorrege mit. Die überwiegende Mehrheit verspreche sich davon einen Zeitpuffer, um zugewiesene Flüchtlinge weiterhin dezentral in ihren Kommunen unterbringen zu können.

Damit ist die Bedingung des Kreistages erfüllt, der auf seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen hatte, an einer Gemeinschaftsunterkunft nur festhalten zu wollen, wenn dies die kommunalen Verwaltungschefs weiter mittragen würden. Die hatten im Oktober 2015 den Kreis aufgefordert, eine solche Sammelunterkunft zu schaffen. Daraufhin hatte der Kreis mehrere Standorte geprüft und schließlich das ehemalige Krankenhaus in Uetersen als geeignet erachtet, dort bis zu 200 Flüchtlinge zu beherbergen. Doch der Uetersener Rat machte durch eine Veränderungssperre diese Pläne zunichte. Nun wird der Kreis nach dem Votum der Bürgermeister das Land um eine Ausnahmegenehmigung ersuchen, um die Bleekerstift-Pläne auch gegen den Willen Uetersens durchzusetzen.