Uetersen. Im Kreis Pinneberg gibt es offiziell fünf Luxushotels. Es könnten mehr sein, denn nicht alle Hotels lassen sich auch klassifizieren.
Zum vierten Mal in Folge ist im Dezember von der Prüfungskommission des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA das Uetersener Parkhotel Rosarium als First-Class-Hotel anerkannt und im Status bestätigt worden. Im August 2004 wurde das Uetersener Hotel erstmals offiziell mit vier Sternen von der DEHOGA ausgezeichnet. Für Geschäftsführerin Sabine Lexow ist die erneute Klassifizierung eine Bestätigung der guten Arbeit, die von ihrem Team geleistet werde.
„Die Gäste wissen, welche Qualität sie hier erwarten können“, sagt Lexow. Für die Managerin ist es daher ein logischer Schritt, auch künftig auf die Klassifizierung bei der DEHOGA zu setzen, denn die von dem Verband verliehenen Sterne stärkten die Glaubwürdigkeit der Leistung, die vor Ort erbracht werde – von der Hygiene, über Raumgrößen, Restaurant-Angebot hin zur Berücksichtigung spezieller Bedürfnisse von Geschäftsreisenden über Allergiker bis zu Menschen mit Handicap.
Es gibt eine Vielzahl von Hotelempfehlungen, etwa im Guide Michelin, dem VARTA-Führer oder Empfehlungen des ADAC und ADFC. Bei diesen sowie der Klassifizierung der DEHOGA handelt es sich um eine unabhängige, objektive und anspruchsvolle Qualitätsbeurteilung des gesamten Hotels, die für den Verbraucher mit den vier goldenen Sternen an den Eingängen dokumentiert wird. Für Lexow ist die Klassifizierung des Hotels in Verbundenheit zum Standort Uetersen nicht nur ein Qualitätssiegel, es ist auch Teil der Strategie, Arbeitsplätze zu sichern und künftig neue zu schaffen. Denn die Sterne strahlen nicht nur national, sondern auch international aus und böten eine Wachstumschance.
Im Kreis Pinneberg gibt es fünf zertifizierte Vier-Sterne-Hotels
Außer dem Rosarium gibt es einige weitere First-Class-Hotels im Kreis Pinneberg. Das Hotel Klövensteen in Schenefeld zählt ebenfalls zur Vier-Sterne-Kategorie der DEHOGA. Die beiden anderen Vier-Sterne-Hotels des Kreises befinden sich auf Helgoland. Das Rickmers Insulaner und das Strandhotel Helgoland haben ebenfalls die begehrten Sterne am Eingang prangen, die den Anreisenden vermitteln sollen, dass hier eine hohe Qualität geboten wird.
Es gibt weitere Hotels, die theoretisch dieser Kategorie als zugehörig gelten, aber nicht von der DEHOGA klassifiziert worden sind: Zum einen das Hotel Mühlenpark in Uetersen, das mit vier Sternen wirbt, aber nicht von der DEHOGA klassifiziert worden ist, und das Hotel Jagdhaus Waldfrieden bei Quickborn, das sich selbst als Drei-Sterne-Hotel einstuft, von anderen Hoteliers aber durchaus in der Vier-Sterne-Kategorie gesehen wird.
Das muss ein klassifiziertes Hotel für seine Sterne bieten
Sind die nicht klassifizierten Hotels schlechter als die klassifizierten? Sabine Lexow sieht das nicht so. „Es ist jedem Hotelier freigestellt, ob er sich bei der DEHOGA klassifizieren lassen will oder nicht. Bei den Hotels, die sich nicht klassifizieren lassen, beruht die Sternevergabe für gewöhnlich auf einer Selbsteinschätzung“, sagt die Hotelmanagerin. Fakt sei aber laut der DEHOGA, dass die offizielle Hotelklassifizierung beim Marketing gewisse Vorteile biete, weil sich das Hotel auf festgelegte Standards und bestandene Qualitätskontrollen berufen könne.
Die Anforderungen, die Hotels für die einzelnen Kategorien erfüllen müssen, sind vielfältig. Ein Vier-Sterne-Hotel muss entsprechend der DEHOGA-Kategorien alle Kriterien der niedrigeren Hotelkategorien erfüllen und darüber hinaus beispielsweise eine Rezeption vorweisen, die 16 Stunden lang besetzt ist.
Insgesamt 270 Bereiche werden von der DEHOGA vor der Sternevergabe geprüft
Eine 24-Stunden-Erreichbarkeit des Hauses muss laut den Kriterien ebenfalls gewährleistet sein. Zudem muss es eine Lobby mit Sitzmöglichkeiten und Hotelbar geben, ein Frühstücksbuffet oder eine Frühstückskarte inklusive Raumservice, eine Minibar in den Zimmern, Sessel oder Couch mit Tisch im Hotelzimmer, Bademäntel, Hausschuhe, Kosmetikartikel und großzügige Ablageflächen im Bad, sowie eine Heizmöglichkeit im Bad.
Die DEHOGA prüft die Bewerber in insgesamt 270 verschiedenen Bereichen, die auf die Aspekte Gebäude- und Raumangebot, Einrichtung und Ausstattung, Service, Freizeitangebot, Angebotsgestaltung und Tagungsmöglichkeiten. Der Prüfkatalog ist seitenlang.
Im Idealfall erfüllt Bewerber in allen Kategorien die Standards der DEHOGA etwa für ein First-Class-Hotel. Fehlt es aber an Tagungsmöglichkeiten, sind die vier goldenen Sterne nicht erreichbar. Dies sei auch einer der Gründe, warum einige Hotels sich selbst niedriger einstuften oder sich selbst als Vier-Sterne-Komforthotel bewerben, jedoch nicht als Tagungshotel und daher nicht klassifizieren lassen.
Laut der DEHOGA nehmen bundesweit insgesamt mehr als 8000 Betriebe an der freiwilligen Klassifizierung teil. Das sei ein guter Wert. Die Klassifizierung, die die Hotels verliehen oder bestätigt bekommen, ist laut DEHOGA für drei Jahre gültig. Dann erfolgt eine erneute Überprüfung nach den dann aktuellen Kriterien.
„Natürlich müssen wir uns beständig verbessern“, sagt Parkhotel-Geschäftsführerin Lexow. Die Standards würden beständig nach oben geschraubt, auch weil sich etwa das Wissen um Technik und Hygiene ständig weiter entwickle. „Früher gab es in Hotels etwa keine Allergikerkissen. Die sind inzwischen fast Standard“, sagt Lexow. Die in den 80er-Jahren in Hotels überaus beliebten Federkissen-Betten seien zwar gemütlich, aber weniger hygienisch. Sie sterben daher im Hotelgewerbe allmählich aus.