Nicht sehen zu können – für viele von uns ist das unvorstellbar. Weltweit gibt es etwa 37 Millionen blinde und 124 Millionen sehbehinderte Menschen. Doch es gibt Hilfe für die Betroffenen: Aktuell arbeitet ein Team kalifornischer Wissenschaftler um den Japaner Shinsuke Shimojo und den Amerikaner Noelle Stiles an einer Brille, mit deren Hilfe sich Blinde besser im Raum zurechtfinden sollen.
Wie funktioniert das? Die sogenannten Smart Glasses, auch Echolot-Brillen genannt, enthalten eine Minikamera. Sie leitet Aufnahmen der Umgebung an einen kleinen Computer weiter. Dieser Computer ist mit einer speziellen Software ausgestattet, die die Bilder in Tonsignale umwandelt. Über Kopfhörer gelangen die Tonsignale dann in das Ohr des Betroffenen.
Die Bilder der Räumlichkeiten werden in einzelne Bildpunkte zerlegt. Ihnen werden bestimmte Töne zugeordnet. So werden zum Beispiel aus der Helligkeit und der Position im Raum eine Lautstärke und eine Tonhöhe. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass bei Blinden die auditive Wahrnehmung mit den Ohren, also das Gehör, sehr stark ausgeprägt ist.
Demnach gehen Experten davon aus, dass die Smart Glasses in der Praxis gut funktionieren werden. Getestet wurden sie sowohl an Blinden als auch an Sehenden.