Wenn ihr ihn auf dem Dachfirst eines Hauses balancieren seht, dann habt ihr womöglich Angst um ihn. Ungefährlich ist der Beruf des Schornsteinfegers nun wirklich nicht. Doch er hat auch eine unerwartet schöne Seite: Schornsteinfeger gelten von jeher als Glücksbringer. Jeder möchte einmal mit dem Finger über seine rußverschmierte Jacke wischen. Denn das soll Glück bringen. Zu Silvester tauchen sie sogar als Neujahrsfiguren auf, die als Dekoration in Berliner gesteckt werden. Sie schmücken Blumentöpfe und konkurrieren mit Glück bringenden vierblättrigen Kleeblättern.

Aber warum bringen die mit Ruß beschmutzten Männer eigentlich Glück? Zum einen liegt es an der Arbeit, die sie leisten: Sie sorgen dafür, dass der Schornstein frei ist und so den Hausbewohnern keine Rauchvergiftungen oder Rußbrände drohen. Zum anderen waren die Menschen früher sehr abergläubisch. Sie glaubten, dass der Schornsteinfeger Glück bringt, weil er an die dunkelsten Orte – die Kamine – vordrang und diese von bösen Geistern reinigte. Eine Erklärung, warum der Schornsteinfeger als Glücksbringer zur Jahreswende so eine große Rolle spielt, könnte darin liegen, dass er früher traditionell im Januar herum ging und seine Jahresrechnung vorlegte – bei der Gelegenheit war er einer der ersten, die im Neuen Jahr Glück und Gesundheit wünschten.