Kreis Pinneberg. Zwei Fälle von Sachbeschädigung durch Böller. Polizei sucht Täter und warnt wie die Regio Kliniken vor illegalem Feuerwerk.

Bereits einen Tag vor dem offiziellen Verkaufsbeginn von Feuerwerkskörpern ist es am Montag im Kreis Pinneberg zu zwei Fällen von Sachbeschädigung durch Böller gekommen. In Pinneberg zerstörten bislang Unbekannte eine Tischtennisplatte auf einem Spielplatz in der Diesterwegstraße. Anwohner hörten gegen 17.15 Uhr einen Knall und riefen die Polizei. Die Beamten stellten ein etwa 20 Zentimeter großes Loch in der vier Zentimeter dicken Betonplatte fest. An der Tischtennisplatte entstand ein Schaden in Höhe von 500 Euro. Hinweise zu den Tätern nimmt die Polizei unter 04101/20 20 entgegen.

In Elmshorn sprengten Unbekannte am späten Montagabend den Briefkasten eines Mehrfamilienhauses im Habichtweg. Die Sprengkraft des Böllers war so groß, dass Teile des Briefkastens gegen die Decke geschleudert und dadurch weitere Schäden verursacht wurden. Hinweise zu diesem Vorfall nimmt die Polizei in Elmshorn unter 04121/80 30 entgegen.

Die Beamten vermuten, dass die Täter in beiden Fällen illegale Pyrotechnik benutzten. Ungeprüfte Böller entwickeln eine enorme Sprengkraft und sind lebensgefährlich. Die Polizei warnt daher eindringlich vor der Verwendung. Das Zünden von dieser Art Böller habe in der Vergangenheit immer wieder zu schweren Verletzungen geführt. Die Polizei rät zudem, den Umgang mit Feuerwerk der Klasse II im alkoholisierten Zustand zu vermeiden und Kinder über Gefahren aufzuklären.

Grundsätzlich dürfen Böller oder Raketen erst am 31. Dezember sowie am 1. Januar ganztätig von volljährigen Personen abgebrannt werden. In einzelnen Gemeinden und Städten ist dies nur verkürzt erlaubt. In der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern sowie von Kinder- und Seniorenheimen und überall dort, wo das Risiko einer höheren Brandgefahr besteht, ist das Abbrennen verboten.

Auch der Chefarzt der Klinik für Hand-, Fuß- und Mikrochirurgie der Regio Kliniken in Elmshorn, Dr. Marc Philipp Muhl, warnt vor dem unsachgemäßen Gebrauch von Feuerwerkskörpern. Jedes Jahr müssten die Teams in den Regio-Notaufnahmen in der Silvesternacht Menschen mit schwersten Verletzungen wie verstümmelte Hände behandeln. „Böller sind Sprengstoff. Ihre Wirkung kann verheerend sein, wenn sie in der Hand explodieren“, sagt Muhl. „Wir behandeln öfter Patienten, bei denen die Explosion eines handelsüblichen Böllers zu schwersten Verletzungen geführt hat.“ Der Arzt appelliert, Sicherheitshinweise auf Verpackungen zu beachten und die Hände von Knallern zu lassen, die in Deutschland nicht zugelassen sind. Selbst Tischfeuerwerk und Wunderkerzen bergen Gefahren, da sich Kleidung daran entzünden kann.