Elmshorn. Die Jugendlichen einer Elmshorner Gemeinschaftsschule im Alter zwischen 14 und 16 Jahren sollen eine „Kräutermischung“ geraucht haben.

Nach dem Konsum vermutlich synthetischer Drogen sind mehrere Elmshorner Jugendliche ins Krankenhaus gekommen. Drei wurden ins Uniklinikum Eppendorf (UKE), ein Mädchen in das Klinikum Pinneberg eingeliefert. Es soll sich um 14 bis 16 Jahre alte Teenager handeln, die alle die Anne-Frank-Gemeinschaftsschule besuchen. Die Polizei warnt explizit vor dem Konsum derartiger Rauschmittel.

Ausgangspunkt der Ermittlungen war Dienstagnachmittag ein Vorfall an der Kleiststraße. Dort waren drei Jugendliche plötzlich vor den Augen eines Anwohners zusammengebrochen. Dieser alarmierte sofort den Rettungsdienst. Die Teenager sollen teilweise besinnungslos gewesen sein, teilweise unter Krämpfen und anderen Ausfallerscheinungen gelitten haben. Eine Schülerin wurde offenbar im Rettungswagen handgreiflich.

Bereits am Dienstagvormittag war es zu einem weiteren Vorfall gekommen, in dessen Folge eine Schülerin mit unklaren Symptomen ins Krankenhaus gebracht werden musste. „Nach ersten Ermittlungen gehen wir davon aus, dass sechs Schüler außerhalb des Schulgeländes eine noch unbekannte Substanz geraucht haben“, sagt Polizeisprecherin Sandra Mohr. Aufgrund der Schwere der Ausfallerscheinungen sei es denkbar, dass es sich um eine synthetische Droge handeln könnte, die als „Kräutermischung“ bekannt ist. Diese können teilweise problemlos über das Internet bestellt werden.

„Solche Rauschmittel sind sehr gefährlich“, so die Polizeisprecherin weiter. Derartigen Designerdrogen würden Kräutern synthetischer Cannabinoide zugesetzt. Dies führe zu schweren gesundheitlichen Schäden bei den meist jugendlichen Konsumenten, die in der Regel unter Symptomen wie Übelkeit, Schwindel- und Zitteranfällen, Kreislaufversagen, Ohnmachtsanfällen sowie psychischen Problemen wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Orientierungslosigkeit leiden würden. „Aktuell sind noch viele Fragen offen, was die beiden Vorfälle angeht“, sagt Mohr. Die Ermittlungsgruppe Rauschgift der Kripo Elmshorn müsse herausfinden, was genau die Jugendlichen konsumiert und woher sie den Stoff bezogen hätten. „Wenn wir den Händler ermitteln können, wird er sich strafrechtlich verantworten müssen“, so die Polizeisprecherin.

Laut Polizei befand sich am Donnerstagnachmittag, also zwei Tage nach dem Vorfall, noch immer ein Mädchen im Krankenhaus. Ende 2012 waren mehrere Schüler der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule mit Drogen in Schulnähe erwischt worden. Es kam zu mehreren Schulverweisen und im Januar 2013 zu einer Razzia, bei der Polizisten mit Spürhunden die Einrichtung durchsuchten. Gefunden wurde nichts.