Ellerhoop. Brand bricht gegen 11.40 Uhr in einer Werkstatt in Ellerhoop aus. 200 Einsatzkräfte kämpfen stundenlang gegen die Flammen

„Ich habe nur das Licht angeknipst, schon hat es peng gemacht.“ Der Mitarbeiter einer Autowerkstatt in Ellerhoop steht sichtbar unter Schock, als er diesen Satz gegenüber einem Polizisten äußert. „Alles war vorschriftsmäßig“, fügt er hinzu – und wiederholt es gleich mehrfach.

Ob dies so war, muss jetzt die Kripo klären. Denn in der Werkstatt, die an einen Resthof angebaut war, brach am Donnerstag gegen 11.40 Uhr ein verheerendes Feuer aus. 200 freiwillige Feuerwehrleute aus acht Wehren kämpften stundenlang gegen die Flammen. Dennoch wurde ein Großteil des Gebäudekomplexes am Thiensener Weg vernichtet. Die Ursache ist unklar.

Die Brandstelle liegt neben der Hengststation Ellerhoop und unweit von Arboretum und Gartenbauzentrum. Zu dem Komplex gehören der Münsterhof, bekannt für seinen Wildverkauf, das Tanzstudio No. 1, mehrere Wohnungen und der hölzerne Trakt mit der Werkstatt sowie mehreren vermieteten Garagenboxen, in denen zum Teil wertvolle Oldtimer standen.

Ob es sich um eine offizielle Werkstatt handelt, ist nicht bekannt. Schilder am und vor dem Komplex weisen jedenfalls nicht auf sie hin. Während die Feuerwehrleute versuchten, zumindest noch Teile des Gebäudes zu retten, stand der Werkstattmitarbeiter abseits und blickte fassungslos auf das flammende Inferno. Er will am Mittwoch noch den Tank eines Fahrzeugs ausgebaut und Öl abgelassen haben. Alles sei normal und wie immer gewesen, erklärte er der Polizei. Nach Brandausbruch habe er noch versucht, mit Feuerlöschern die Flammen zu ersticken. Jedoch vergeblich. Es sei ihm lediglich gelungen, einige Fahrzeuge aus der Halle zu fahren.

„Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr eintrafen, schlugen meterhohe Flammen aus der Halle“, berichtete Sebastian Kimstädt, Sprecher der Kreisfeuerwehr. Das Feuer habe sich rasend schnell ausgebreitet und trotz erster Löschversuche auf den Haupttrakt des Gebäudes übergegriffen, in dem sich die Tanzschule, der Wildverkauf und eine Wohnung befand.

Schwierigkeiten bei den Löscharbeiten bereitete die Löschwasserversorgung, für die in dem abgelegenen Gebiet mehrere Teiche angezapft werden mussten. Außerdem stellte die Dachkonstruktion die Feuerwehrleute vor Probleme. Diese bestand aus mehreren Lagen und schloss mit einer Blechbeplankung ab. Sie ließ sich nur sehr aufwendig mit Spezialsägen öffnen. Darunter speicherte sich die Hitze und fachte das Feuer immer wieder an.

Ein Teil des Gebäudes, in dem sich mehrere Wohnungen befanden, ist über eine Brandschutzwand abgetrennt. Damit das Feuer nicht über das Dach in diesen Bereich überspringt, setzten die Einsatzkräfte so genannte Fognails ein, die zur Kühlung in das Dach geschlagen wurden. Laut Feuerwehr ist trotz Brandschutzwand der gesamte Komplex nicht mehr nutzbar. Die 13 Bewohner und zwei Eigentümer müssen zunächst bei Freunden untergekommen oder werden vom Amt Rantzau untergebracht. Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes schaute sich mögliche Umweltschäden an, nach dem aus den ausgebrannten Fahrzeugen Flüssigkeiten ausliefen.