Ellerhoop. Zahl der Einsatzkräfte stieg am Nachmittag auf 200 an. Ursache des verheerenden Brandes weiterhin unklar

Es war kurz nach 11.30 Uhr, als es am Donnerstag in einer Autowerkstatt in Ellerhoop im Kreis Pinneberg zu einer Verpuffung kam. Die Folgen beschäftigten die Einsatzkräfte aus acht Feuerwehren stundenlang: Der daraus resultierende Großbrand vernichtete den Werkstatt-Trakt und griff auf das Hauptgebäude über, das eine Tanzschule, den Wildverkauf eines Bauernhofs und mehrere Wohnungen beinhaltet.

Die Einsatzstelle liegt am Thiensener Weg, unweit des Arboretums und des Gartenbauzentrums Schleswig-Holstein. Es handelt sich um ein ehemaliges landwirtschaftliches Gebäude, das für unterschiedliche Nutzungen umgerüstet wurde. Der Brand brach in einem größeren hölzernen Anbau aus, in dem sich die Werkstatt befand. Ein Mitarbeiter versuchte noch, die Flammen zu löschen, was jedoch fehlschlug. Der Mann konnte noch einige Fahrzeuge aus der Halle fahren. Andere wurden jedoch ein Raub der Flammen, die sich explosionsartig ausbreiteten.

Als die ersten Feuerwehrkräfte eintrafen, schlugen meterhohe Flammen aus dem Werkstatt-Trakt. Unmittelbar neben der Werkstatt befanden sich weitere, vermietete Garagen, in denen auch zwei wertvolle Oldtimer standen. Sie wurden Opfer der Flammen. Das Feuer hatte bereits über das Dach in das Tanzstudio und die Räume des Wildverkaufs übergegriffen. Auch eine Wohnung war betroffen.

Ein Teil des Gebäudes ist über Brandschutzwände abgetrennt. Die Einsatzkräfte aus acht Feuerwehren trennten Teile des Daches und der Fassade auf, um an die Brandnester zu kommen. Damit das Feuer nicht in den durch die Brandschutzwand abgetrennten Bereich übergriff, schlugen die Einsatzkräfte so genannte Fognails (Löschnägel) in das Dach, um den Bereich dort mit Wasser zu kühlen.

Die Elmshorner Feuerwehr schickte ihre Drehleiter, die Tornescher Wehr ihren Teleskopmast. Schwierigkeiten gab es in dem abgelegenen Bereich mit der Löschwasserversorgung. Anwohner wurden aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen, immer wieder hallten laute Detonationen aus dem Werkstatt-Trakt. Aufgrund der Rauchentwicklung musste unter Atemschutz gearbeitet werden. Weil die Atemschutzgeräteträger regelmäßig ausgetauscht werden müssen, ergab sich ein großer Personalbedarf. Am späten Nachmittag stieg die Zahl der Einsatzkräfte auf über 200 an.

Probleme bereitete auch die Dachkonstruktion. Diese besteht aus mehreren Lagen und schließt mit einer Blechbeplankung ab. Diese lässt sich nur sehr aufwändig mit Spezialsägen öffnen. Darunter speichert sich die Hitze und facht so das Feuer immer wieder an.

Das gesamte Gebäude ist zunächst nicht mehr nutzbar. 13 Bewohner und die beiden Eigentümer müssen bei Bekannten unterkommen oder, wenn das nicht möglich ist, vom Amt Rantzau untergebracht werden. Mitarbeiter der Kripo sind vor Ort, um die Brandursache zu ermitteln. Die Ermittler konzentrieren sich dabei auf die Werkstatt. Auch das zuständige Ordnungsamt machte sich ein Bild der Lage. Aus den ausgebrannten Autowracks traten Öl und andere Flüssigkeiten aus, so dass es zu Umweltschäden kam.