Die Zahlen sind beeindruckend: 86 Prozent der gesamten Baumschulfläche Schleswig-Holsteins liegt im Kreis Pinneberg. Hier haben 80 Prozent aller Betriebe der Branche im Land ihren Sitz. Der Kreis Pinneberg ist der Baumschulkreis, und die Branche immer noch einer der wichtigen Wirtschaftsfaktoren.

Um so beunruhigender ist es, dass 2015 bereits zwei Größen der Branche Insolvenz anmelden mussten. Die Gründe sind völlig unterschiedlicher Natur. Die Gemeinsamkeit jedoch ist: Beide Betriebe waren nicht gut genug aufgestellt, um den Ausfall einer ihrer Hauptabsatzwege zu kompensieren. Aus diesen Insolvenzen gleich eine Krise der gesamten Branche abzuleiten, führt allerdings zu weit.

Klar ist, dass die Baumschulwirtschaft einem Strukturwandel unterliegt. Dank moderner Logistik lassen sich Pflanzen über weite Strecken kostengünstig transportieren. Auf diese Weise müssen sich die Betriebe nicht nur der bundesweiten, sondern der europäischen und sogar der weltweiten Konkurrenz stellen.

Lohnkosten und Produktionstechnik werden in diesem Wettbewerb zu den entscheidenden Faktoren. Dabei ist die Größe des Betriebes nicht in erster Linie entscheidend, sondern die Tatsache, wie breit und gut das Unternehmen aufgestellt ist.

Dass Baumschulen weiterhin eine Zukunft haben, zeigt die Tatsache, dass es für die insolvente Halstenbeker Euro-Baumschule Schmidt einen Investor gibt, der den Betrieb übernehmen und hoffentlich erfolgreich fortführen will.