Rellingen. 33 Jahre alter Mann sticht auf Frau, 30, ein und versucht dann, sich selbst das Leben zu nehmen

War es ein Beziehungsdrama? In Rellingen hat sich am Sonnabend in einem Mehrfamilienhaus eine Messerstecherei ereignet. Nach Polizeiangaben attackierte ein 33 Jahre alter Mann eine drei Jahre jüngere Frau mit einem Messer und verletzte sie lebensgefährlich. Anschließend fügte sich der Täter selbst mehrere Stichverletzungen zu. Auch für ihn bestand zunächst Lebensgefahr.

Es ist kurz nach 13 Uhr, als sich die Bluttat in dem Rotklinker-Mehrfamilienhaus an der Straße An der Rellau ereignet. Es ist das Gebäude, in dem bis zu seiner Festnahme im September 2014 André M. wohnte, der mutmaßliche Serienbrandstifter von Rellingen. Seine Familie lebt nach wie vor dort, hat aber offenbar mit der Sache vom Wochenende nichts zu tun.

Hintergrund und Motiv der Tat sind unklar

Nach der Brandserie, die sich im Sommer vorigen Jahres größtenteils in eben dieser Straße abspielte, war der Einsatz vom Wochenende für die Anwohner so etwas wie ein Deja vu der schlimmen Art. Nach Polizeiangaben ist es offenbar in der Wohnung des Mehrfamilienhauses zu einem heftigen Streit zwischen Täter und Opfer gekommen, in dessen Verlauf der 33-jährige Mann zum Messer griff. Nach der Attacke konnte sich die schwer verletzte Frau noch nach draußen vor das Gebäude schleppen, dort brach die 30-Jährige zusammen.

Wenig später entdeckten Zeugen die lebensgefährlich Verletzte und alarmierten Polizei und Rettungsdienst. Die Leitstelle schickte alle verfügbaren Rettungswagen nach Rellingen. Aus Hamburg wurde ein Rettungshubschrauber angefordert, der einen weiteren Notarzt zum Tatort brachte. Nach der Versorgung vor Ort wurde die verletzte Frau mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Wenig später trugen Rettungssanitäter den 33-jährigen Täter aus dem Haus, auch er kam sofort ins Krankenhaus.

Die Staatsanwaltschaft Itzehoe hat gegen den Mann ein Ermittlungsverfahren wegen eines versuchten Tötungsdeliktes eingeleitet. Ob Täter und Opfer ein Paar waren und gemeinsam in der Wohnung lebten, wollte die Polizei nicht bekanntgeben. Unklar bleibt auch, warum es zu dem folgenschweren Streit kam. „Hintergründe und Motiv der Tat sind bisher noch unklar“, teilte Polizeisprecherin Merle Neufeld lediglich mit. Die Ermittlungen hat die Mordkommission der Bezirkskriminalinspektion Itzehoe übernommen. Die Wohnung wurde für die Spurensicherung beschlagnahmt.