Pinneberg. Wo am 12. September Le Fly das Festival Wake up Pi abschließen, eröffnet Ministerpräsident Albig am Tag darauf den Kindertag.

Eine Bühne im Park. Sieben Bands. Und neun Stunden Musik. Alles ohne Eintritt. Für Rockfans ist Pinneberg im September seit 15 Jahren eine Reise wert. Denn dann steigt das charmante Mini-Festival Wake up Pi. Eine Party, die nicht ohne pädagogischen Anspruch auskommt. Jugendliche sind an der Organisation beteiligt, junge Menschen mit Handicap schultern sowohl Auf- als auch Abbau der Bühne. Nachwuchsmusikern bietet das Festival die Chance, erstmals vor großem Publikum zu spielen.

Und am Ende des Abends gibt’s noch einen Headliner zu sehen, der sich gewaschen hat. Diesmal ist mit Le Fly eine Combo am Start, die in Hamburg mit ihrer sogenannten St.-Pauli-Tanzmusik große Hallen ausverkauft. „Klar bin ich ein wenig stolz, dass wir sie bekommen haben“, sagt Joe Ratelbeck. Er ist musikalischer Leiter des Festivals, das in diesem Jahr bereits seine 15. Auflage erlebt – und nur weiterlebt, weil Sponsoren und der Kreis Pinneberg in die Bresche springen.

Fans kommen in diesem Jahr zum zweiten Mal länger auf ihre Kosten als in den Vorjahren. Erneut darf bis 23 Uhr gerockt werden. Los geht es auf der Drosteiwiese am Sonnabend, 12. September, um 14 Uhr – die erste Stunde gehört Schülerbands und jungen Musikprojekten. Talentförderung liegt den Organisatoren traditionell besonders am Herzen. Bevor Le Fly ran dürfen, stehen mit den Prog-Rockern von Galaxy Space Man, der Brainfreezegang, Orange Ate Kid, Schwimmer, The Pies sowie den Soulpoppern von Skyline Lokalmatadoren aus der Region rund um Hamburg auf der Bühne. „Das Festival hat sich längst zu einem bedeutenden Meilenstein entwickelt“, sagt Jens Schmidt, der den Verbund für Jugend- und Schulsozialarbeit leitet. Gemeinsam mit dem Round Table und dem Verein Pinneberger Kinder tritt der Verbund als Veranstalter auf. Gerechnet wird mit bis zu 2000 Besuchern. Dass die sich nicht alle im eingezäunten Innenraum vor der Bühne versammeln, gehört längst zum Kult des Wake up Pi. Die Drosteiwiese wird auch 2015 wieder zu einem erweiterten Festivalgelände.

Eine Neuerung hingegen wird es geben. Erstmals steigt am Sonntag nach dem Rock-Erwachen auf dem Festivalgelände der Pinneberger Kindertag, den der Verein Pinneberger Kinder Jahr für Jahr auf die Beine stellt. Von 11 bis 17 Uhr kommen die Kleinsten auf ihre Kosten. Sie können sich schminken lassen, sich bei Entenangeln vergnügen und in kleinen Autos durch die Gegend fahren. Die Pinneberger Bühnen zeigen Ausschnitte ihres Weihnachtsmärchens, auch das Forum Theater wird vertreten sein. Die Ballettschule Geigenberger hat sich ebenfalls angesagt.

Es ist bereits die 20. Auflage des Pinneberger Kindertags. Angesichts dieser Erfolgsgeschichte lässt sich der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig nicht lumpen. Er hat sich für 11.30 Uhr angesagt, wird die Feier eröffnen. Das kann er – dank der Kooperation mit den Machern von Wake up Pi – auf der Festivalbühne tun, wo zuvor ab 11 Uhr ein Eröffnungsgottesdienst geplant ist. „Wenn sich die Zusammenarbeit bewährt, könnte sie in den kommenden Jahren fortgesetzt werden“, sagt Susan Burmester vom Verein Pinneberger Kinder. Sie spricht vom „Kinder- und Jugendherbst in Pinneberg.