Kreis Pinneberg. Machbarkeitsstudie der vier Kreise an der Autobahn belegt Wirtschaftlichkeit der Standorte. Info-Veranstaltung am 3. September

Die Elektromobilität nimmt zu. Bis 2020 soll es 19 Schnellladestationen entlang der A 23 bis zur dänischen Grenze geben, davon vier im Kreis Pinneberg – in Pinneberg, Elmshorn, Tornesch und Wedel. So stellt Projektleiter Gunnar Thöle ein Ergebnis der Machbarkeitsstudie vor, die die Kreise Pinneberg, Steinburg, Dithmarschen und Nordfriesland für 15.000 Euro in Auftrag gegeben hatten. Es gebe Zusagen von Investoren, die bereits in diesem Jahr eine jener 40.000 Euro teuren Strom-Tankstellen eröffnen wollten, die einen leeren Elektromotor innerhalb von 20 bis 30 Minuten wieder aufladen sollen. „Es lohnt sich in den meisten Fällen, auch ohne Zuschüsse hierin zu investieren“, sagt Harald G. Schroers, Wirtschaftsförderer des Kreises Pinneberg.

Im ersten Schritt sei geplant, fünf Schnellladestationen im Abstand von 40 Kilometern an der Autobahn, eine davon in Pinneberg, zu errichten. Im zweiten Schritt sollen weitere 14 gebaut werden, erläutert Thöle. Alle 20 Kilometer wäre dann eine E-Tankstelle zu erreichen. Wie teuer eine Aufladung werde, sei unklar, so Thöle. In Norwegen, wo jedes vierte Neufahrzeug ein Elektromobil sei, koste es pauschal zehn Euro. Thöle rechnet hierzulande mit einem Preis von sechs bis acht Euro je Ladevorgang.

Noch steckt die Elektromobilität in Deutschland in den Anfängen. Wobei die Steigerungszahlen enorm sind, wie die Studie zeigt. So hat sich der Bestand im Kreis Pinneberg in den vergangenen drei Jahren auf 60 E-Fahrzeuge verfünffacht. Für die gesamte Bundesrepublik rechnen die Macher der Studie bis 2020 mit einer Steigerung von zurzeit 20.000 auf 150.000 abgasfreie, batteriebetriebene Autos. Im Kreis Pinneberg wären demnach in fünf Jahren 560 reine Elektrofahrzeuge unterwegs.

Volkswirtschaftlich lohne sich der Umstieg von den Benzin- und Dieselfahrzeugen auf die E-Autos auf jeden Fall, so Thöle. Jedes Elektrofahrzeug spare vier bis sieben Kilogramm an CO-2-Ausstoß. Statt der Mineralölkonzerne und der Erdöl exportierenden Länder würden die hiesigen Stromanbieter wie Stadtwerke und Windkraftbetreiber davon profitieren. Für den Verbraucher lohne sich die Anschaffung, wenn er täglich 30 bis 40 Kilometer mit dem Auto fahre oder viel im Stadtverkehr unterwegs sei, so Thöle. Investoren für Schnellladestationen bräuchten einen längeren Atem, prophezeit die Studie. Allerdings wären Hamburg-nahe Stationen in Tornesch, Pinneberg und Elmshorn die mit Abstand rentabelsten an der A 23, weil sie täglich von 13 bis 20 Kunden aufgesucht würden. Dort könnten sie in Elmshorn am Grauen Esel, im Ramskamp oder Vormstegen, in Tornesch am Autohof Oha oder am Bahnhof, in Pinneberg an der Flensburger Straße, am Marktplatz oder der Rellinger Straße sowie in Wedel am Einkaufszentrum Rissener Straße am ehesten realisiert werden. Ab fünf Aufladungen pro Tag wäre laut Studie eine Station wirtschaftlich zu führen. Eine Info-Veranstaltung am 3. September in Heide soll Investoren, Grundstücksbesitzer und Kommunen zusammenbringen. Sie beginnt um 17 Uhr im Kreishaus. „Wir wollen dabei helfen, mit den Genehmigungsbehörden ins Gespräch zu kommen“, sagt Schroers. Anmeldungen per Mail an: info@pg-norderelbe.de.