Elmshorn. Zwie Elmshorner Abiturientinnen reisen nach Ghana, umdort als Entwicklungshelfer zu arbetien und Kinder in Englisch zu unterrichten.

Laura Mählmann und Hannah Luca Stelljes haben eine Mission. Die Elmshornerinnen gehen nach dem Abitur als Entwicklungshelfer für ein halbes Jahr nach Westafrika. „Wir werden in einer Missionarsschule in Ghana Waisenkinder und Kinder aus sozial schwachen Familien in Englisch unterrichten“, sagt Laura. Am 19. September verlassen sie erstmals in ihrem Leben für eine lange Zeit ihr Zuhause.

Ein wenig mulmig ist ihnen schon zumute. Da hilft es, dass die Freundinnen die Reise gemeinsam antreten. Und die Vorbereitungen lassen nicht viel Zeit zum Grübeln. Die beiden
19-Jährigen haben gerade einen Impfmarathon hinter sich. Zum Beweis krempelt Laura ihren Ärmel hoch und präsentiert einen blauen Fleck. Erst nach der Spritze gegen Gelbfieber wird ihnen ein Visum ausgestellt.

„Wir träumen beide schon länger davon, Afrika kennenzulernen und wollten nach dem Abitur gern etwas mit Kindern machen“, sagt Hannah Luca. Sie selbst war lange Zeit aktives Mitglied in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde der Thomaskirche in Elmshorn. „Dort gab es einen regen Austausch mit afrikanischen Gemeinden“, sagt die Jugendliche.

In den kommenden Monaten werden sie in dem kleinen Ort Bechem, rund 260 Kilometer von der ghanaischen Hauptstadt Accra entfernt, in sehr einfachen Verhältnissen leben. „Das Projekt soll die Kinder vom Kindergarten über die Grundschule bis hin zum Schulabschluss führen“, sagt Laura. Deren Leben sei geprägt von Armut und Elend. Allerdings verfügt die Schule über mehrere Computer. So gibt es die Möglichkeit, gelegentlich mal mit den Familien und Freunden in Deutschland zu skypen.

Geführt wird die Schule von Referent Clement Bonsu, der mehr als 30 Jahre in Deutschland gelebt hat und im evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Hamburg-Ost als Seelsorger für Abschiebehäftlinge tätig war. 2007 rief er in seinem Heimatort das Schulprojekt ins Leben und benannte es nach seinem Freund Hans-Joachim Janke (1926−1993), der ihn und viele Flüchtlinge aus Afrika gefördert hatte.

Für ihren Aufenthalt benötigen die Mädchen 400 Euro monatlich, die sie sich durch Spenden örtlicher Firmen finanzieren. Während ihres Aufenthaltes in Ghana werden sie monatlich einen Newsletter veröffentlichen um ihre Unterstützer über den Verlauf ihrer Arbeit zu informieren.