Die Hetlinger sind zu beneiden. Sie haben es mit ihrem Engagement geschafft, einen kleinen Tante-Emma-Laden oder zumindest etwas, das daran erinnert, in ihr Dorf zurück zu holen. Der Marschtreff ist vorbildlich. Die Idee, in Form einer Genossenschaft die Nahversorgung vor Ort zu retten, wird Nachahmer finden. Der Marschtreff schafft nicht nur für ältere Bewohner kürzere Wege, er schafft auch Identität und Gemeinschaftssinn. Das Beste daran: Er kommt ohne öffentliche Zuschüsse aus. Möglich machen das die Genossen und ehrenamtliche Helfer.

In Hetlingen stehen Nachbarn, Freunde oder mit Robert Wieber auch ein Vorstandsmitglied aus dem Sportverein an der Kasse. Das ist zwar nicht ganz Tante Emma, aber besser als das, was man sonst bekommt. Wie schön muss es sein, kein anonymer Kunde verloren in einem riesigen Geschäft zu sein, das zwar bis 22 Uhr geöffnet hat, in dem man aber auch endlose Strecken durch ein von Analysten ausgeklügeltes Regalsystem samt Kaufanregungen zurücklegen muss. An der Kasse hat keiner Zeit für einen Schnack, kaum guckt die Dame hoch, grüßen ist Zeitverschwendung. Tante Emma, wir vermissen dich!

Seite 3 Kampf um die Nahversorgung im Dorf