Appen. Neue Internetseite in leichter Sprache vorgestellt. Angebot ist per QR-Code erreichbar. Menschen mit Behinderungen am Projekt beteiligt.

Um die Natur im Kreis Pinneberg für alle Menschen erlebbar zu machen, haben verschiedene Vereine, Stiftungen und Verbände ein ganz besonderes Projekt umgesetzt. Auf der Internetseite www.umwelt-barrierefrei.de werden Informationen zu Naturerlebnisräumen im Kreis Pinneberg in leichter Sprache angeboten. „So können auch Menschen mit Lernschwäche oder Behinderung, aber auch Migranten und ältere Menschen, die nicht mehr so gut lesen können, die Natur verstehen und sich informieren“, sagt Rainer Adomat, Geschäftsführer der Stiftung Hamburger Arbeiter-Kolonie.

Zunächst umfasst das Online-Angebot das Elbmarschenhaus in Haseldorf mit der Integrierten Station Unterelbe und dem Garten für alte Obstsorten, den Wassererlebnisbereich des Abwasserzweckverbandes (Azv), den Bereich Archäologie im Schaugarten auf dem Schäferhof in Appen, sowie den Appener See und die Liether Kalkgrube. Die Stiftung Hamburger Arbeiter-Kolonie tritt als Projektträgerin auf, als Partner sind die Kulturgemeinschaft Tornesch, der Azv Südholstein, Tourismus in der Marsch, der Naturschutzbund (Nabu) sowie die Stiftung Lebenshilfe Südholstein beteiligt.

Die Idee ist so simpel wie genial: An den Hinweis- und Info-Tafeln in den Naturerlebnisräumen werden sogenannte QR-Codes angebracht. Mittels Smartphone können diese QR-Codes eingescannt werden. Nach einer kurzen Bestätigung wird der Nutzer auf die Internetseite in leichter Sprache umgeleitet. Ein vergleichbares Projekt gibt es in Schleswig-Holstein nicht.

Auf der Internetpräsenz gibt es sowohl allgemeine Informationen, beispielsweise zum Garten mit alten Obstsorten oder zur Entstehung des Appener Sees, als auch weiterführende Infos zu den einzelnen Einrichtungen und Organisationen. Die Projektleitung hatte Carola Neu inne. „Wir haben etwa ein halbes Jahr an der Umsetzung des Projekts gearbeitet“, sagt Neu. Dabei waren nicht nur die Vertreter der Institutionen, Verbände und Stiftungen involviert, sondern auch Menschen mit Behinderungen. Dennis Vogel von der Lebenshilfe nahm gemeinsam mit anderen die Texte für die Internetseite unter die Lupe. „Wir haben probiert, wie gut man die Texte verstehen kann“, sagt er. An vielen Stellen musste nachgebessert werden. In leichter Sprache zu schreiben, sei gar nicht so einfach, sagt Carola Neu. „Frau Neu hat das gut gemacht und schön geschrieben“, sagt Vogel. Außerdem durften er und seine Mitstreiter die Naturerlebnisbereiche selbst testen und Vorschläge machen, wie diese interessanter oder eben barrierefrei gestaltet werden könnten.

Die neue Internetseite ist aber noch nicht fertig. „Das Angebot soll möglichst laufend ergänzt werden“, sagt Rainer Adomat. Ab sofort ist die Seite unter www.umwelt-barrierefrei.de und auch unter www.natur-fuer-alle-im-kreis-pinneberg.de zu erreichen. Gefördert wurde das Projekt durch das Land Schleswig-Holstein