Weltweit ist Deutschland bekannt für die kleinen Grundstücke im Grünen: Der Schrebergarten ist ein beliebter Rückzugsort der Deutschen. Oft schmücken Holzhütten und Zwerge die verpachteten Grünflächen in den Klein­gärtenvereinen.

Doch woher kommt überhaupt der Begriff Schrebergarten? Namensgeber ist der Arzt Daniel Gottlieb Moritz Schreber, der sich im 19. Jahrhundert zur Zeit der Industrialisierung dafür eingesetzt hat, dass Grünflächen als Spielplätze für Kinder genutzt werden. Der Arzt wollte den Nachwuchs auf diese Weise von den immer gefährlicher werdenden Straßen holen.

Doch erst drei Jahre nach dem Tod von Doktor Schreber setzte dessen Schwiegersohn, der Schuldirektor Ernst Innozenz Hauschild, den Traum des Arztes von kindgerechten Spiel- und Turnplätzen um. Er baute im Jahr 1864 zu Ehren des Verstorbenen mit mehr als 250 Frauen und Männern den ersten Schreberplatz.

Der Lehrer Heinrich Karl Gesell war schließlich derjenige, der Beete um diese Plätze pflanzte, um den jungen Menschen das Gärtnern beizubringen. Die Eltern umzäunten die Flächen – der Schrebergarten war geboren.

Heute sind vor allem auch in Großstädten zahlreiche „Laubenpieper“ in Kleingärtenvereinen engagiert. So wird der Inhaber eines Kleingartens scherzhaft bezeichnet. Das Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung hat vor einigen Jahren ermittelt, dass die meisten Kleingärtner im Durchschnitt 60 Jahre alt sind; doch mittlerweile bewerben sich immer mehr junge Familien um einen Schrebergarten: Von 2003 bis 2008 wurde fast die Hälfte aller Pachtverträge von Eltern mit Kindern unterzeichnet.