Elmshorn. Die beiden ausgebüxte Kängurus, die im Kreis Pinneberg Asyl gefunden hatten, ziehen in den Zoo in Wingst um. Die Wildtierstation benötigt den Platz für Störche

Für Fenja und Tyson brechen neue Zeiten an. Die beiden ausgebüxten Kängurus, die im Kreis Pinneberg Asyl gefunden haben, ziehen in einen Zoo um. „Wir planen, die beiden am Donnerstag einzufangen und, wenn alles gut geht, dann nach Wingst zu bringen“, berichtet Christian Erdmann, der Chef der Wildtierstation in Klein Offenseth-Sparrieshoop.

Dort bereitet das Team seit Wochen die Abreise der beiden Hüpfer vor. So bekommen sie ihr Futter in der Transportbox, damit sie sich an sie gewöhnen. Die Box soll auch am Donnerstag als Falle dienen. Mit Futter anlocken und mit Hilfe eine Schnur die Tür schließen – so Erdmanns Plan.

Wildtierstations-Chef: „Bennett-Kängurus können beißen“

Geht der nicht auf, müssten die Helfer versuchen, sie mit Netzen zu erwischen. Das ist stressiger für die Tiere und für die Fänger nicht ungefährlich. „Bennett-Kängurus können beißen“, erklärt Erdmann. Dafür müssten die Helfer aber erst einmal in die Nähe der beiden kommen. Das ist schwierig genug. Denn die 600 Quadratmeter große Wiese samt kleinem Stall und See, auf der die beiden überwinterten und die nun für Störche benötigt wird, bietet Fenja und Tyson viel Platz, der Sache aus dem Weg zu gehen.

Mit dem Ausbüxen haben Fenja und Tyson Erfahrung. Wochenlang jagte eine ganze Region die Tiere durch Niedersachsen. Am 8. Dezember gelang es Anwohnern im kleinen Dörfchen Mützingen, Känguru-Dame Fenja zu keschern. Erst Tage später konnte auch Tyson gestellt werden. Den Ordnungshütern der Samtgemeinde Elbtalaue gelang es, ihm eine Falle zu stellen.

Tierschützer bieten Führung am 1. Mai an

Weil sich der Besitzer der Tiere nicht meldete, wurden sie zu Fundtieren und kamen in die Wildtierstation. Von hier aus wurden sie bewusst an einen Tierpark weitervermittelt. „Es haben sich auch private Interessenten gemeldet. Aber das wollten wir nicht“, so Erdmann, der nicht versteht, warum es in Deutschland möglich ist, die Tiere privat zu halten und zu züchten.

Wer der Wildtierstation einen Besuch abstatten möchte, hat dazu am Freitag, 1. Mai, Gelegenheit. Dann bieten die Helfer von 12 Uhr an eine Führung an. Noch sind Plätze frei, eine Anmeldung per Mail an info@wildtierstation-hamburg.de wird erbeten.