Pinneberg. Künstlerinnen nutzen Lichtverhältnisse in Pinneberger Kulturzentrum. Fenster werden nachts beleuchtet

Eine besondere Ausstellung ist von diesem Freitag an in der Pinneberger Drostei zu sehen. Unter dem Titel „Kataster: Von der Fläche in den Raum“ zeigen die Künstlerinnen Andriane Steckhan und Stilla Seis im historischen Backsteinbau an der Dingstätte fotografische Arbeiten, Skulpturen, Installationen und Videokunst.

Dabei wird die Drostei zum essentiellen Bestandteil des künstlerischen Gesamtkonzeptes. Da ist es nur passend, dass der Titel der Ausstellung ganz bewusst auf die ehemalige Funktion der Drostei als Katasteramt anspielt. Die Vernissage beginnt um 19 Uhr. Danach ist die Schau bis zum 14. Juni zu sehen.

Stilla Seis und Adriane Steckhan arbeiten beide auf der Basis von Fotografien und verfremden das Ausgangsmaterial zu abstrakten oder gegenständlichen Werken. Die Ausstellung in der Drostei ist reduziert gehalten. „Wir wollten die Galeriesysteme aufbrechen, die Räume anders nutzen als üblich“, sagt Steckhan. Besonders der Lichteinfall des Hauses sei interessant, so Seis. Diesen nutzt sie im ersten Obergeschoss beispielsweise für eine Installation aus kleinen kegelförmigen Objekten. „Genau um 15.10 Uhr ist diese Arbeit vollständig. Dann fällt das Licht so durch das Fenster, dass jeder Kegel in einem Lichtfeld steht“, erklärt Seis.

An den Wänden des großen Saals im ersten Stock hängen keine Werke, hier ist die Kunst an den Fenstern zu finden. Adriane Steckhan vergrößerte dafür zwei Fotos von der Friedhofsinsel in Venedig und bannte diese mittels eigener Technik auf sogenannte Plastikhaut. Diese wurde dann auf die einzelnen Fenster aufgeklebt. „So eine Installation ist nicht in jedem Haus möglich“, sagt Steckhan. Während der Ausstellung, die mittwochs bis sonntags zwischen 11 und 17 Uhr besucht werden kann, soll die Drostei nachts von innen beleuchtet werden. „So können die großen Fensterbilder auch von außen gesehen werden“, sagt Stefanie Fricke, Künstlerische Leitern der Drostei. Am Sonntag, 10. Mai, führen die Künstlerinnen von 15 Uhr an selbst durch die Drostei.