Pinneberg. Die Kreisstadt investiert derzeit in ihre Infrastruktur, überalll wird gebaut. Für Verkehrsteilnehmer bringt das massive Behinderungen mit sich.
Der Stadtteil Quellental, ein Nadelöhr. Die Fahrt durch Pinnebergs City – eine echte Nervenprobe. In der Kreisstadt wird derzeit an allen Ecken und Enden gebaut. Und Autofahrer sowie Nutzer von Bussen müssen weiterhin stark sein. Denn ab Montag, 20. April, erreicht das Chaos in der Kreisstadt seinen vorläufigen Höhepunkt. Zu den bereits vorhandenen Sperrungen und Bauarbeiten im Stadtgebiet kommen dann nämlich noch drei neue dazu, und diesmal ist der öffentliche Nahverkehr massiv betroffen.
Weil die Kreuzung Moltkestraße/Bahnhofstraße/Verbindungsstraße von Montag, 20. April, 9 Uhr, bis Freitag, 24. April, 18 Uhr, umgebaut wird, können die Busse der Linien 6663, 285 und 549 die Haltestellen Fahltskamp, Friedrich-Ebert-Straße und Bismarckstraße an den besagten Tagen nicht bedienen. Die Busse weichen in beiden Richtungen über die Schauenburgerstraße aus und fahren stattdessen die Haltestellen Hochbrücke und Rübekamp beziehungsweise Rockvillestraße an. An der Kreuzung werden nach den Arbeiten im Geh- und Radwegbereich nun die Induktionsschleifen für die Ampelanlage eingebaut, die Asphaltdecke aufgebracht und die Fahrbahnmarkierungen erneuert. „Die Straße wies bereits seit längerer Zeit erhebliche Schäden auf. Die schlechte Witterung in den vergangenen Wintern hatte der Fahrbahndecke extrem zugesetzt“, sagt Klaus Stieghorst, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen.
Dass die Busse in der kommenden Woche nicht über die Friedrich-Ebert-Straße fahren, könnte zumindest eine Entlastung der Kreuzung Bismarckstraße/Friedrich-Ebert-Straße bringen. Dort herrschen derzeit zu Stoßzeiten chaotische Zustände, wenn ein Bus an der Haltestelle Bismarckstraße hält, da die Haltebucht nicht genutzt werden kann. Hintergrund: An der Friedrich-Ebert-Straße wird eine Mittelinsel errichtet. Deshalb ist die Fahrbahn in beiden Richtungen derzeit nur einspurig befahrbar, die Linksabbiegerspur vor dem Kreuzungsbereich ist ebenfalls gesperrt. Die Arbeiten laufen noch bis zum 8 Mai. Dann soll die Hauptverkehrsader wieder vollständig befahrbar sein.
Die Gasleitung an derBismarckstraße wird erneuert
Hinzu kommt, dass der Abwasserbetrieb Pinneberg an der Bismarckstraße neue Leitungen verlegt. Bis Freitag wurde im Kreuzungsbereich Bismarckstraße/Friedrich-Ebert-Straße gebaut, von Montag, 20. April, an rückt die Baustelle weiter in Richtung Fußgängerzone. Bis zum 8. Mai wird die Fußgängerzone zwischen der Hausnummer 6 und der Adler Apotheke gesperrt. Zusätzlich müssen die Stadtwerke an der Friedrich-Ebert-Straße eine Gasleitung erneuern. Dort hatte es im Januar ein Leck in einer Leitung gegeben. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis August 2015 abgeschlossen sein. Für Geschäftsmann Jörg Meyer ist die erneute Buddelei eine ganz üble Nachricht. Sein Edeka-Markt liegt nur Meter von der Großbaustelle an der Friedrich-Ebert-Straße entfernt. „Verheerend“, nennt Meyer die Situation. Die Umsatzeinbußen lägen bei bis zu 30 Prozent.
Noch länger bleibt die Richard-Köhn-Straße im Pinneberger Quellental gesperrt. Zurzeit ist die Sperrung auf den Bereich zwischen der Oeltingsallee und dem Bodderbarg begrenzt, allerdings handelt es sich hierbei um eine Wanderbaustelle. Bis 2019 werden im Süden der Kreisstadt Rohre saniert, die Sperrungen zur Folge haben. Von Oktober 2015 an soll die Richard-Köhn-Straße allerdings wieder frei sein.
Von Montag an wird auch der Hogenkamp zwischen Voßbarg und Rodelberg gesperrt. Grund hierfür sind Kanal- und Straßenbauarbeiten des Abwasserbetriebes Pinneberg. Die Sperrung dauert voraussichtlich bis zum 29. Mai. Gebaut wird auch an der Prisdorfer Straße. Noch bis zum 10. August erneuern die Stadtwerke Pinneberg dort die Versorgungsleitungen, betroffen sind Geh- und Radwege.
Die Stadtwerke sind bis zum 28. April auch an der Moltkestraße aktiv, um dort den Anschluss einer Regenwasserleitung an einen Neubau der Neuen GeWoGe herzustellen. Eine weitere Wanderbaustelle befindet sich im Bereich Osterholder Alle/Eichenhorst. Hier verlegen die Stadtwerke eine neue Gasleitung und ein Lichtwellenleiter-Kabel. Die Arbeiten dauern dort noch bis zum 30. August.
Rathaussprecher Marc Trampe setzt auf verbesserte Infrastruktur
Die Straße An der Raa wird noch bis zum 30. April zwischen Hogenkamp und der Hausnummer 7 aufgrund von Kanal- und Straßenbauarbeiten voll beziehungsweise halbseitig gesperrt. Trinkwasser-, Gas- und Lichtwellenleitungen werden noch bis zum 30. September in der Gerhart-Hauptmann-Straße verlegt. Die Baustelle des Abwasserbetriebes wandert zwischen Großer Reitweg und Fritz-Reuter-Straße.
Rathausssprecher Marc Trampe zeigte am Freitag Verständnis für genervte Pinneberger. „Uns ist bewusst, dass die Anzahl der Baustellen derzeit enorm ist.“ Grundsätzlich offenbare das allerdings nur, dass die Stadt im Wandel sei. „Auf Sicht wird die Infrastruktur in Pinneberg profitieren“, so Trampe.