Pinneberg. Pinnebergerin kämpft mit Erfolg für zwei Asylbewerber. Iraker erhalten Erstattung für Strafzahlung

Die Bahn zeigt sich kulant: Die beiden Flüchtlinge aus dem Irak, die wegen fehlender Bahnsteigkarten am Pinneberger Bahnhof zur Kasse gebeten wurden, bekommen ihr Geld zurück. Das Abendblatt hatte am Freitag über den Fall berichtet.

Die beiden Asylbewerber, die kein Deutsch sprechen, hatten die Unterführung des Bahnhofs genutzt und dabei den fahrkartenpflichtigen Bereich durchquert. Einen Zug nutzten sie nicht. Trotzdem kam es zur Kontrolle. Aufgrund fehlender Bahnsteigkarten sollten sie Strafe zahlen. Unwissend, was ihnen vorgeworfen wurde, zahlten sie aus Angst vor Repressalien umgehend. Bahnsprecherin Sabine Brunkhorst sagte am Freitag, beim Betreten des Bahnhofs müsse nach wie vor eine Bahnsteigkarte gelöst werden, das sei nicht abgeschafft worden. Die schwierige Lage der Flüchtlinge könne sie jedoch verstehen, daher die Kulanz.

Die Pinnebergerin Bettina Manos berichtete, ihr Sohn habe die Unterführung auch ohne Ticket genutzt und sei daraufhin ebenfalls zur Strafzahlung aufgefordert worden. Erzürnt habe Manos bei der Fahrkartenkontrolle der S-Bahn Hamburg angerufen: Dort wurde die Forderung fallengelassen. Diese Möglichkeit hatten die Flüchtlinge nicht, schließlich verstanden sie den Fall nicht. Dass die Bahn nun Verständnis zeigt, freut Betreuerin Beate Seifert. In dieser Angelegenheit Öffentlichkeit zu schaffen, sei „der richtige Weg gewesen“, sagte sie. Ob am Eingang des Bahnhofs wirklich ein Hinweisschild fehle, werde noch geprüft, so Bahnsprecherin Brunkhorst.