Uetersen . In einer Wohnung an der Schanzenstraße kam es Donnerstagabend zu einem folgenschweren Streit. Das Opfer, 45, wurde lebensgefährlich verletzt.

Der Wohnblock an der Uetersener Schanzenstraße unterscheidet sich nicht von den Mehrfamilienhäusern in der Nachbarschaft. Und doch spielte sich hinter den Mauern am Donnerstagabend ein Beziehungsdrama ab: Nach Polizeiangaben attackierte eine 58-jährige Frau ihren 13 Jahre jüngeren Lebenspartner mit einem Messer. Für den 45-Jährigen bestand akute Lebensgefahr.

Nach bisherigen Erkenntnissen kam es gegen 21 Uhr in der gemeinsamen Wohnung des Paares zu dem Streit. Im Verlauf der Auseinandersetzung stach die 58-Jährige dann auf ihren Partner ein. Offenbar war dieser vorher handgreiflich geworden. Die Ermittler schließen nicht aus, dass die Frau in Notwehr gehandelt hat.

Es war nicht der erste Polizeieinsatz in der Wohnung des Paares. Nach Abendblatt-Informationen mussten die Beamten häufiger anrücken, um ausufernde Streitigkeiten zwischen den Lebenspartnern zu beenden. Damals und auch am Donnerstag spielte offenbar Alkohol eine entscheidende Rolle.

Am Donnerstagabend beendete die 58-Jährige die Auseinandersetzung mit einem Messer. Dann alarmierte sie die Rettungsleitstelle. Das Opfer wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht, wo eine Notoperation erfolgen musste

Polizisten nahmen die 58-Jährige noch in der Wohnung fest. Als die Frau zum Polizeiwagen abgeführt wurde, verdeckte sie ihr Gesicht unter einer Kapuze. Die Staatsanwaltschaft stufte den Vorfall als versuchtes Tötungsdelikt ein. Sie verzichtete jedoch auf die Beantragung eines Haftbefehls. Die 58-jährige verbrachte die Nacht im Polizeigewahrsam, sie kam am Freitag frei. Die weiteren Ermittlungen obliegen der Mordkommission in Itzehoe. Dort hieß es am Freitag, dass die Ermittlungen zum Hintergrund und zum Ablauf der Tat andauern würden.