Der Kot der Vögel begünstigt die Algenbildung im Wasser. In der Vergangenheit kam es dadurch mehrfach zu Badeverboten.

Barmstedt. Wenn auch mit einjähriger Verspätung, jetzt stehen drei Schilder am Rantzauer See in Barmstedt, die das Füttern der Gänse verhindern sollen. Erster Stadtrat Ernst Reimer Saß, CDU, hat das Aufstellen der Schilder arrangiert, deren Standorte und Textinhalt er selbst ausgesucht hatte. Beim Neujahrsempfang der SPD Anfang des Jahres hatte sich Saß noch lautstark beschwert, dass die politisch beschlossenen Hinweistafeln am See immer noch nicht aufgestellt seien.

Statt nur „Füttern verboten“ anzumahnen, seien die grünen Schilder mit roter und schwarzer Schrift ausführlich gestaltet, sagt Saß. So heißt es: „Liebe Gäste des Rantzauer Sees, bitte füttern Sie die Wasservögel auf und um den See nicht. Enten, Gänse und andere Wasservögel finden in der Natur genügend Nahrung. Durch zusätzliches Füttern verlernen die Tiere ihre natürliche Nahrungssuche und geraten dadurch in Not. Zusätzliches Füttern führt zu viel mehr Wasservögeln auf dem Gewässer. Diese hohe Anzahl kann der See nicht natürlich ernähren. Durch den Kot der Vögel steigt der Nährstoffanteil im Wasser massiv an. Dadurch kommt es zu Blaualgenbildung. Blaualgen sind giftig und führen zum Badeverbot. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Stadt Barmstedt, die Bürgermeisterin.“

Er habe sich umgehört und von Kollegen am Bordesholmer See erfahren, dass es sinnvoller sei, die Bürger aufzuklären statt sie nur mit einem Verbotsschild zu belehren. Dort hätten die Fütterungen erheblich nachgelassen, seit Hinweisschilder mit einem ausführlichen Erklärungstext wie jetzt in Barmstedt aufgestellt worden seien, so Saß. Ein Schild koste 100 Euro.

Hintergrund der Maßnahme ist die schlechter werdende Wasserqualität des Rantzauer Sees. So musste im Sommer des Öfteren wegen zu starker Blaualgenbildung ein Badeverbot erteilt werden. Ein Gutachten hatte ergeben, dass dafür eindeutig der zu hohe Phosphoreintrag durch den vermehrten Kot der Gänse verantwortlich sei.