Sportler, Funktionäre und Politiker aus dem Kreis Pinneberg sind begeistert von der Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes zugunsten der Hansestadt
Kreis Pinneberg. Die Aussicht, 2024 oder 2028 die Olympischen Spiele in Hamburg miterleben zu können, elektrisiert auch die Menschen im Kreis Pinneberg. „Ich bin restlos begeistert von der Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für Olympia in Hamburg“, freut sich Sönke P. Hansen, Vorsitzender des Kreissportverbandes (KSV). Kerstin Seyfert, CDU, Vorsitzende des Sportausschusses des Kreistages, jubelt durchs Telefon: „Ich brenne für Olympia.“ Und KSV-Geschäftsführer Karsten Tiedemann ist überzeugt: „Das wird ein Riesenmagnet. Die Jugend der Welt trifft sich in Hamburg. Und wir sind ganz dicht dabei. Das beflügelt.“
Für Kerstin Seyfert, die im Februar am Fackelzug der 20.000 Olympia-Befürworter rund um die Alster teilnahm, gab es keine andere Möglichkeit für die Sportfunktionäre, als „diese gute Entscheidung“ zu treffen. „Die Begeisterung in Hamburg für Olympia ist spürbar. Das Hamburger Konzept ist super.“ Da hätte Berlin nicht mithalten können. Denn die Idee, die Sportstätten im Hamburger Grasbrook so anzulegen, dass sie nach den Wettkämpfen noch genutzt werden können, sei ökologisch nachhaltig. So soll das Olympiastadion später von 70.000 auf 20.000 Plätze verkleinert, das Schwimmstadion der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, die Sportlerunterkünfte in Wohnungen, zum Teil auch für sozial Bedürftige, umgewandelt und der Schiffsanleger zum Kreuzfahrt-Terminal umgebaut werden. „Das finde ich faszinierend“, sagt Kerstin Seyfert.
Auch wenn keine sportlichen Wettkämpfe im Kreis Pinneberg bei Olympia geplant sind, werde der Kreis auf jeden Fall profitieren, glaubt die Politikerin. „Es kommen auf jeden Fall mehr Übernachtungsgäste in den Kreis Pinneberg. Das kurbelt den Tourismus an und unterstützt die örtlichen Gaststätten und Restaurants.“ Der Straßenbau erhalte einen zusätzlichen Impuls. Und viele Menschen würden direkt oder indirekt privat und beruflich mit Olympia in Kontakt kommen, sagt Tiedemann.
KSV-Geschäftsführer Tiedemann hofft, dass Pendler inspirierende Ideen haben
Für den KSV-Vorsitzenden Hansen kommt es jetzt darauf an, „bis September alle mit ins Boot zu holen, damit auch das Referendum der Hamburger Bevölkerung positiv ausfällt.“ Dabei könnten sich auch die Kreis-Pinneberger einbringen, indem die Pendler, die täglich nach Hamburg zu Arbeit fahren, bei ihren Kollegen für die Spiele werben. „Die müssen sie überzeugen, dass sie Ja zu Olympia sagen sollen.“ Tiedemann appelliert an „die Bundesbedenkenträger“, sich von der olympischen Idee für Hamburg inspirieren zu lassen.
Aber auch für den Sport im Kreis Pinneberg werde es „einen Schub“ geben, wenn die Olympischen Spiele tatsächlich 2024 in Hamburg ausgetragen werden sollten, ist Hansen überzeugt. „Das war schon nach der Fußball-WM 2006 so.“ Zudem hege er die Hoffnung, „dass unsere Sportstätten einen Modernisierungsschub erhalten, damit sie von den teilnehmenden Sportlern zu Trainingszwecken genutzt werden können“, glaubt Hansen, der sich wie viele andere sehr darüber freuen würde, „einmal im Leben die Olympischen Spiele vor der Haustür mitzuerleben zu dürfen.“ Das werden „so herzliche Spiele wie in Sydney", wagt Tiedemann die Prognose.
Ex-HSV-Profi Hidien hält Olympia vor der Haustür für einmalig
Peter Hidien aus Quickborn, 61, freut sich (nicht nur) auf die Fußball-Weltmeister von morgen: „Davon gibt’s bei Olympia erfahrungsgemäß ja immer einige zu sehen.“ Der frühere Profi des HSV (214 Bundesligaspiele), Deutscher Meister und Europapokalsieger, nach einer Pause wieder Fußball-Abteilungsleiter des TuS Hasloh, würde aber auch andere Sportarten, vor allem die Leichtathleten, besuchen. „Olympia vor der eigenen Haustür statt nur im Fernsehsessel, das wäre einmalig, das darf man sich nicht entgehen lassen.“
Breido Graf zu Rantzau, Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in Warendorf und langjähriger Vorstandsvorsitzender des Holsteiner Verbandes in Elmshorn, äußert sich total zufrieden mit der Vergabe der Olympia-Bewerbung an Hamburg. „Logistisch gesehen können wir mit den anderen Bewer0bern absolut mithalten. Für die Vielseitigkeit bietet Luhmühlen ausgezeichnete Bedingungen. Für Springen und Dressur ist der Derbypark in Klein Flottbek geradezu prädestiniert. Dort können bis zu 35.000 Zuschauer auf die Anlage kommen.“