Die evangelische Kindertagesstätte in Quickborn hat jetzt ein Zertifikat für ihre gute pädagogische Arbeit erhalten. Dafür haben sich die Mitarbeiter mit ihrem Betreuungskonzept von unabhängiger Stelle zertifizieren lassen.
Quickborn. Als erste Kindertagesstätte im Kreis Pinneberg ist der evangelische Kindergarten in Quickborn jetzt mit einem Gütesiegel ausgezeichnet worden, das die pädagogische Arbeit, Führung, Arbeitsabläufe, Hygiene und Elternbeteiligung auf einem hohen Qualitätsniveau ausweist. Dafür hat sich die Kindertagesstätte, die mit 16 Erziehern 125 Kinder, davon zehn im Krippen- und 40 im Schulhortalter, betreut, an drei Tagen ausgiebig von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle aus Frankfurt prüfen lassen. Die Vorbereitung darauf habe zwei Jahre gedauert, sagt Uwe Büth vom Kitawerk Niendorf des Kirchenkreises-Hamburg-West/Südholstein. Insgesamt 19 von 200 evangelischen Kindergärten in Hamburg und den angrenzenden Kreisen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen hätten nun dieses Gütesiegel bekommen.
Kita-Leiterin Schröder präsentierte am Montag mit ihrem Team und ihren Schützlingen das Siegel, das für alle Besucher sichtbar als Schild an die Eingangstür gehängt wurde. „Wir können stolz sein auf diese Auszeichnung“, sagte sie, während die Kinder fröhliche Lieder sangen. Das Besondere an ihrer Kita sei, dass die Kinder an sämtlichen Entscheidungen über Regeln, Investitionen und Ausfahrten beteiligt würden. Dazu werde einmal im Jahr von jeder Gruppe jeweils ein Delegierter gewählt, berichtet Schröder. „Bei uns lernen die Kinder die Demokratie schon in der Kinderstube.“
So diskutieren sie über ihre Delegierten und später in der Vollversammlung darüber, ob sie an die Ostsee oder lieber in den Wald fahren möchten, ob eine neue Schaukel angeschafft oder wie viele Kinder gleichzeitig im Bällebad toben dürfen, erklärt Schröder. Die so gemeinsam getroffenen Regelungen – zum Beispiel, dass nur sechs Kinder gleichzeitig Platz im Bällebad haben – halten sie dann auch besser ein. Den Wunsch, ein kleines Schwimmbad im Außenbereich anzulegen, hielten die Kinder dann selbst im Plenum für zu gefährlich. Den nach einer Eisdiele erfüllte die Kita-Leiterin mit einem Eiswagen, der einen Tag lang alle Kinder mit leckerem Eis versorgte. „Das war für die Kinder eine gute Alternative.“
Das frühzeitige Argumentieren in kleinen Gruppen sorge bei den Kindern für Sprachverständnis und wecke bei ihnen die Bereitschaft, sich für ihre Belange einzusetzen, erklärt Petra Schröder. „Das trägt Früchte bei den Kindern für ihr späteres Leben, wie uns die Schulen immer wieder bestätigen.“