Elmshorner Bigband und Norderstedter Förderschüler vertreten gemeinsam Schleswig-Holstein bei „Schüler musizieren“. Sie werden unter anderem in der Justizvollzugsanstalt vor Häftlingen spielen.

Elmshorn. Die Bigband der Bismarckschule wurde für den bundesweit veranstalteten Wettbewerb „Schulen musizieren“ als das Ensemble ausgewählt, welches das Land Schleswig-Holstein bei der 18. Bundesbegegnung im Mai vertreten darf. Gemeinsam mit geistig behinderten Schülern des Förderzentrums am Moorbek in Norderstedt werden sie im niedersächsischen Lüneburg vom 28. Mai an vier Tage die Stadt in eine Musikmetropole verwandeln und zahlreiche Konzerte geben.

Los geht es am Lüneburgtag mit mehreren Konzerten auf einer Open-Air-Bühne auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus. Unter anderem ist auch ein Auftritt in der Justizvollzugsanstalt geplant. „Das wird bestimmt besonders aufregend für uns werden“, sagt André Brendemühl, Fachlehrer für Musik und Leiter der Bigband. Er hatte sie 2008 ins Leben gerufen, als er an der Bismarckschule seinen Lehrauftrag annahm. Seitdem hat sich viel getan. Aus einer Band wurden drei aufeinander aufbauende. „Zirka 40 Schüler spielen in der Junior Bigband, 30 in der Big Bigband“, sagt der Pädagoge. Weitere 17 Jugendliche, die besonders gut spielen, haben sich in die Komboband ausgegliedert. „Da geht es viel um Improvisation, aber auch um Funk und Soul“, sagt Brendemühl. Den Nachwuchs rekrutiert er aus den zwei Bläserklassen, die es seit zwei Jahren dank der Kooperation mit der Elmshorner Musikschule an der Schule gibt.

Normalerweise wird zu „Schüler musizieren“ aus jedem Bundesland nur eine Schule zugelassen. Bewerben sich Förderzentren, gelten Ausnahmeregelungen. So sind es in diesem Jahr 18 Schulen. Das Repertoire reicht über alle Altersstufen von hochkarätigen Chören, Blasorchestern, Percussion- und eben Big Bands. 20 bis 25 Schüler wird die Bismarckschule nach Lüneburg schicken. Dazu kommen die Schüler aus Norderstedt, die selbst geschriebene Lieder singen werden. „Untergebracht werden wir in Gastfamilien, die über die örtlichen Schulen organisiert werden“, sagt Brendemühl. Im Mittelpunkt stehe das Kennenlernen und der Austausch. Sieger werden nicht gekürt. Dennoch sei die Teilnahme eine große Ehre, so der Musiklehrer.