Die Cheerleader der Elmshorner Maniacs hängen bei der letzten „Wetten, dass...?“-Sendung fliegend Wäsche auf und tanzen mit ihren Wettpaten, der Eiskunstläuferin Kati Witt und dem Skirennfahrer Hermann Maier.

Elmshorn.Die Cheerleader der Elmshorner Maniacs wurden beim Wäscheaufhängen zu wahren Überfliegern. Für ihren Auftritt im „Wetten, dass..?“-Finale am Sonnabend ließen sich Charlotta Matthiesen, 15, und Kartika Darumi, 16, von den anderen Mädchen fünf Meter hoch in die Luft werfen. Dabei hängten sie zehn Wäschestücke in drei Minuten auf die Leine und gewannen so ihre Wette.

Als Wettköniginnen gingen sie mit ihren Stunt am Ende zwar nicht in die Geschichtsbücher der Sendung ein – sie landeten mit acht Prozent auf dem vierten Platz, Jakob Vöckler gewann mit einer Parcours-Wette – doch die 15 Mädchen sind mit ihrem Auftritt in der ZDF-Unterhaltungsshow mehr als zufrieden. „Wir haben beweisen können, was wir drauf haben“, sagt Sylvia Nowak, Koordinatorin Cheerleading. „Das war für uns ein ganz besonderes Ereignis und ein toller Abend.“ Zudem hätte es die erste Wette immer schwerer, weil sie nicht so in Erinnerung bleibe.

Was im Fernsehen spielend leicht wirkte, war für die Mädchen ein wahrer Kraftakt, für den sie parallel zum normalen Training in den vergangenen fünf Monaten hart trainiert haben. „Das sogenannte Basket machen wir sonst auch, aber da werfen wir nicht fünf Meter hoch und auch nicht drei Minuten am Stück“, sagt Nowak. Bei den Proben am Tag vor dem Auftritt habe das auch nicht immer geklappt. Aber am Ende sei es wie im Wettkampf, die Entscheidung für den Sieg werde im Kopf getroffen.

Die Idee war im Sommer während eines Trainingslagers entstanden, als die Cheerleader in einer Turnhalle übernachteten. „Um die Bewegungsmelder für die Beleuchtung mit Handtüchern abzuhängen, haben sie einiges angestellt“, sagt die Cheerleaderbeauftragte. Daraus entstand die Wette, die Karika Darumi und Lotta Mathiesen im Sommer beim Sender einreichten. Die Zusage kam allerdings erst Anfang November. Sie trainierten für den Auftritt, ohne zu wissen, ob sie überhaupt genommen werden.

Das Team war dann schon am Mittwoch nach Nürnberg gereist. Am Donnerstag gab es erste Stellproben. „Die Scheinwerfer mussten zum Beispiel so eingestellt werden, dass sie die Mädchen nicht blenden“, sagt Nowak. Am Freitag gab es dann einen Durchlauf aller Wetten und eine große Generalprobe. „Dadurch konnten wir uns dann schon ein bisschen an die Bühne gewöhnen. Das half, um die Aufregung in den Griff zu bekommen.“ Schließlich verfolgten mehr als neun Millionen Zuschauer vor den Bildschirmen das Live-Spektakel und sahen dabei zu, wie sich „Wetten, dass...?“ nach fast 34 Jahren in den Ruhestand verabschiedete.

In der 215. und letzten Ausgabe begrüßte Moderator Markus Lanz die drei Tatortermittler Til Schweiger, Wotan Wilke Möhring und Jan Josef Liefers sowie Hollywoodstar Ben Stiller. Außerdem dabei waren Michael Herbig und Moderator Elton. Otto Waalkes war zum zehnten Mal da. Für musikalische Höhepunkte sorgten Helene Fischer, Die Fantastischen Vier, Unheilig und die texanische A-cappella-Gruppe Pentatonix. Emotionaler Höhepunkt war der Auftritt von Samuel Koch, der seit seinem Unfall in der Sendung vor vier Jahren querschnittsgelähmt ist.

Hinter der Bühne kamen die Cheerleader einigen Prominenten näher. „Die Fantas haben uns bei den Proben kräftig angefeuert“, sagt Nowak. „Auch Elton, Otto und Michael Herbig waren unheimlich freundlich und haben sich Zeit für Fotos mit uns genommen.“ Til Schweiger und Helene Fischer seien hingegen weniger nahbar gewesen und hätten sich abgeschottet.

Am Sonntag machten sich die Cheerleader, die seit 1992 das Footballteam der Fighting Pirates an der Seitenlinie unterstützen und außerhalb der Saison erfolgreich an Meisterschaften teilnehmen, auf die Heimreise. Im Zug sei es sehr ruhig gewesen. Nach der Aftershowparty hätten die Mädchen ein wenig Schlaf nachholen müssen, so Nowak. Sie werden ihre Kräfte brauchen. Zurück in Elmshorn bereiten sie sich auf die deutschen Cheerleading-Meisterschaften im März in Lübeck vor.