Malerin Anna Gudjonsdottir, 56, aus Hamburg erhält den mit 5000 Euro dotierten Preis. Der Förderpreis für Nachwuchskünstler (2500 Euro) geht an vier Sänger des A-Capella-Ensembles Quartonal.
Kreis Pinneberg. Den diesjährigen Kreiskulturpreis erhält die Malerin Anna Gudjonsdottir, 56, aus Hamburg. Am Sonntag, 2. November, wird der gebürtigen Isländerin der mit 5000 Euro dotierte Preis überreicht. Anna Gudjonsdottir, die seit zehn Jahren ihr Atelier in Schenefeld hat, sei aus 22 Vorschlägen ausgewählt worden, sagte Juryvorsitzende Stefanie Fricke am Montag bei ihrer Vorstellung. Gudjonsdottir ist die 32. Preisträgerin seit 1981, als der Kreiskulturpreis erstmals an die Keramikerin Barbara Stehr verliehen wurde.
Neben dem Hauptpreis wird seit 2003 auch der mit 2500 Euro dotierte Förderpreis für Nachwuchskünstler verliehen. Dieser geht an vier junge Sänger, die sich seit 2007 zum A-Capella-Ensemble Quartonal zusammengeschlossen haben. Dies sind die Tenöre Mirko Ludwig und Florian Sievers und der Bariton Christoph Behm – alle drei haben bei den Chorknaben Uetersen gesungen und sind im Kreis Pinneberg aufgewachsen – sowie der Hamburger Bass Sönke Tams Freier.
Anna Gudjonsdottir habe mit ihrer farbenfrohen Natur- und Landschaftsmalerei den Kreiskulturpreis verdient, sagte Jurymitglied Karin Weißenbacher im Namen der Sparte Bildende Kunst. „Mit ihrem beeindruckenden künstlerischem Schaffen hat sie das kulturelle Leben im Kreis Pinneberg bereichert.“ Die Künstlerin, die in den 1980er-Jahren aus Reykjavik nach Hamburg umzog, studierte freie Kunst an der Hochschule für bildende Kunst bei Prof. Franz Erhard Walther, der 1996 den Kulturpreis des Kreises Pinneberg erhielt.
Ausgestellt hat Anna Gudjonsdottir ihre Arbeiten in der Region im Schenefelder Rathaus. Zudem pflege sie ein enges Verhältnis zum Kunstkreis in Schenefeld, sagte die Künstlerin, die sich über diesen Preis sehr freut. „Es ist oft sehr schwer, in der Kunstbranche Anerkennung zu finden.“
Der Chor Quartonal trete bundesweit auf und sei somit „ein ganz wunderbarer Botschafter für den Kreis Pinneberg“, sagte Stefanie Fricke. So sangen sie auf mehreren Konzerten des Schleswig-Holstein-Musikfestivals. Auf 40 Konzerte kämen sie dieses Jahr, sagte Mirko Ludwig, der für seine Kollegen die Ehrung entgegennahm, die zurzeit in ganz Deutschland verstreut seien.
Anfang des Jahres hat der Kreistag die Kriterien der Preisverleihung verändert, nachdem Kritik laut geworden war an der Auszeichnung eines Dirigenten aus Wedel, der im Kreisgebiet bis dahin nicht aufgetreten war. Juryvorsitzende Stefanie Fricke zeigte sich „überzeugt, dass die Jury sich an diese Kriterien gehalten hat“. Demnach muss der Preisträger mit seinem „Wirken einen besonderen Beitrag zur Bereicherung des kulturellen Lebens mit Bezug zum Kreis Pinneberg erbracht haben“. Ein Jurymitglied kritisierte vor wenigen Tagen im Abendblatt, dass nicht alle 22 Vorschläge von der Jury diskutiert worden seien, obwohl dies die neuen Kriterien verlangten. Zumindest die Drostei ist für Preisträgerin Gudjonsdottir noch Neuland. Zu ihrer Vorstellung am Montag verspätete sie sich, weil sie nicht wusste, wo die Drostei ist.