94 Bewohner konnten sich retten, acht wurden ins Krankenhaus gebracht. Als das Feuer nach Abpfiff des WM-Spiels Deutschland - Ghana entdeckt wurde, hatte es sich schon im Dach ausgebreitet.

Elmshorn. Beim Brand eines achtgeschossigen Wohnhauses in Elmshorn im Kreis Pinneberg sind acht Menschen verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, rückte die Feuerwehr in der Nacht zum Sonntag mit mehr als 400 Einsatzkräften an, um die Flammen zu löschen. Die 94 Bewohner konnten sich zum Teil selbst in Sicherheit bringen. Sechs mussten ins Krankenhaus gebracht werden.

Da die drei oberen Geschosse nicht mehr bewohnbar sind, verbrachten etliche Mieter die Nacht in Notbetten. Der Schaden sei erheblich, könne aber noch nicht beziffert werden, hieß es weiter. Wie es zu dem Feuer kam, war zunächst unklar. Erste Schätzungen beziffern den Sachschaden auf über eine Millionen Euro. Die Kriminalpolizei Elmshorn hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Es war einer der größten Feuerwehreinsätze im Kreis Pinneberg. Am späten Sonnabend Abend geriet der Dachboden eines achtstöckigen Wohnblocks an der Elmshorner Beethovenstraße in Brand. Sechs Bewohner wurden im Verlauf des Einsatzes mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation in verschiedene Kliniken verbracht. „Der Sachschaden dürfte mehr als eine Million Euro betragen“, sagte Kreisfeuerwehrsprecher Michael Bunk. Sämtliche Wohnungen des Blockes seien unbewohnbar. 430 Einsatzkräften aus elf freiwilligen Feuerwehren, dem Rettungsdienst der RKiSH, des Deutschen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und der Polizei sei es aber gelungen, ein Überspringen des Feuers auf den zweiten, gleich großen Trakt des Blocks zu verhindern.

Als das Feuer unmittelbar nach Abpfiff des WM-Spiels zwischen Deutschland und Ghana entdeckt wurde, hatte es sich schon fast auf die komplette Länge des Dachtraktes auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern ausgedehnt. Es gingen zahlreiche Notrufe bei der Kooperativen Regionalleitstelle West in Elmshorn ein. Noch auf der Anfahrt ließ Einsatzleiter Sven Stade auf Vollalarm für die Freiwillige Feuerwehr Elmshorn erhöhen und orderte ein drittes Hubrettungsgerät aus Uetersen.

Weitere Nachalarmierungen folgten zu Beginn fast im Minutentakt. Darunter waren weitere Drehleitern aus Pinneberg und Itzehoe, so dass die Brandbekämpfung von außen über fünf Hubrettungsgeräte vorgenommen wurde. Die voll ausgefahrenen Leitern erreichten so gerade noch den Dachbereich. Ferner wurden über die Treppenhäuser mehrere Strahlrohre im Innenangriff vorgenommen. Die Einsatzkräfte waren dabei enormer Hitze ausgesetzt. Wegen des Bedarfs an Atemschutzgeräteträgern wurden nach und nach weitere Wehren alarmiert.

Der Schlauchwagen des Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg war im Pendelverkehr zwischen Kreisfeuerwehrzentrale und Einsatzstelle unterwegs, um Atemluftflaschen anzuliefern. Gegen 5 Uhr morgens hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten dauerten noch mehrere Stunden an, sind aber jetzt beendet. Etwa 80 Wohnungen sind derzeit weiterhin unbewohnbar.

Trotz des schnellen Eingreifens der Helfer sind nach Angaben der Feuerwehr insgesamt 105 Wohnungen in dem Block unbewohnbar. Den Bewohnern wurde als Notquartier in Absprache mit der Stadt Elmshorn die Sporthalle einer Schule am Krückaupark angeboten. 25 Frauen und Männer nutzten dies; sie wurden vom Deutschen Roten Kreuz betreut. Das Gros kam privat bei Verwandten oder Freunden unter.