Die Bewohnerinnen eines Schenefelder Seniorenheims kamen in den Flammen um. Die Unglücksstelle wird weiter untersucht.

Schenefeld. Der Brand in einem Seniorenwohnheim in Schenefeld hat am Freitanachmittagdrei Frauen das Leben gekostet, rund 98 Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Inzwischen gibt es erste Hinweise zur Brandursache. So wird ein technischer Defekt als Auslöser für das Feuer vermutet. Hinweise auf ein Fremdverschulden oder Brandstiftung lägen den Ermittlern derzeit nicht vor, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Abschließende Ermittlungen zur Brandursache sollten in den nächsten Tagen folgen. Experten wollen die Unglücksstelle am Montag genauer untersuchen.

Der Leiter der Seniorenresidenz, Hans-Jürgen Rüpcke, sagte am Sonntag, bei den Toten handle es sich um drei Hausbewohnerinnen. Mehrere Bewohner sowie ein Feuerwehrmann erlitten nach Feuerwehrangaben eine Rauchvergiftung. Insgesamt seien 98 Menschen in dem Gebäude gewesen.

Das Feuer war am Freitag gegen 16.30 Uhr vermutlich im zweiten Obergeschoss der Seniorenresidenz Rüpcke an der Straße Achterndiek ausgebrochen. Zahlreiche Feuerwehrkameraden der Wehren aus Schenefeld, Halstenbek und später sogar noch aus Pinneberg wurden von der Leitstelle in Elmshorn alarmiert. Zudem eilten diverse Rettungskräfte von DRK, der Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein, von THW sowie eine Mannschaft mit Großraumrettungswagen der Hamburger Berufsfeuerwehr zum Einsatzort. Beim Eintreffen der ersten Helfer schlugen bereits die Flammen aus dem Dach des Gebäudes. Eine große Rauchwolke bildete sich über dem Stadtteil.

Die Feuerwehr konnte die Flammen schließlich unter Kontrolle bringen. 14 Menschen mussten über eine Drehleiter und Fluchthauben aus dem Gebäude gerettet werden, für drei weitere Bewohnerinnen kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Durch die Flammen wurde eine Wohnung im zweiten Stock komplett zerstört. Die meisten Senioren wurden in einem nicht von dem Feuer betroffenen Flügel des Heims untergebracht und betreut. Nach Abschluss der Löscharbeiten konnten 17 Bewohner jedoch nicht in ihre Apartments zurückkehren, sie kamen bei Verwandten unter.

„Ich gehe davon aus, dass die Sanierung des zerstörten Teils der Wohnanlage mindestens drei Monate in Anspruch nehmen wird“, sagte Rüpcke. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz forderte anlässlich des Unglücks, dass in Pflegeheimen automatische Feuerlöschanlagen gesetzlich vorgeschrieben sein sollten. In Lagerhallen etwa seien diese gang und gäbe. Das Konzept allein auf Brandmeldeanlagen zu setzen, funktioniere nicht, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch.