Die Inselgemeinde hat 7000 Quadratmeter Bauland am Leuchtturm erworben und will dort vor allem kleinere Wohneinheiten für Jung und Alt, Familien und Singles errichten.
Helgoland. Helgoland macht Platz für seine Bewohner. Rund um den Leuchtturm auf dem Oberland der Hochseeinsel sollen 100 neue Wohnungen entstehen. Auf dem grünen Oberland mit Meerblick sind vor allem kleinere Wohneinheiten für Jung und Alt, Familien und Singles geplant. Im Unterland ist angedacht, eine Residenz für die Wiederaufbaugeneration sowie für Langzeitgäste zu schaffen, die ihren Lebensabend auf Helgoland verbringen möchten. Bereits in diesem Sommer wird die Inselverwaltung Interessenten ansprechen.
Mit dem Erwerb von 7000 Quadratmetern Bauland am Leuchtturm durch die Gemeinde konnte jetzt eine wichtige Vereinbarung des sogenannten Helgolandgipfels umgesetzt worden, den Ole Schröder, CDU-Bundestagsabgeordneter des Kreises Pinneberg und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesinnenminister, im Oktober 2012 einberufen und moderiert hatte.
Ole Schröder: „Entscheidend ist, dass jetzt der Weg für 100 neue Wohnungen frei ist und die drängende Wohnraumproblematik in der Gemeinde endlich gelöst werden kann. Die Insel Helgoland steht wegen ihrer dreifachen Rolle als erstklassiges Tourismusziel, Standort für Spitzenforschung und Serviceinsel für die Meereswindenergie besonders stark unter Druck. Es freut mich daher sehr, dass alle Beteiligten wie vereinbart gemeinsam zu diesem erfolgreichen und für die Insel wichtigen Ergebnis gekommen sind.“
Auf dem Gipfeltreffen im Oktober 2012 waren auf Einladung Schröders hochrangige Vertreter der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (BImA) und der Gemeinde Helgoland zusammengekommen, um den Verkauf von in Bundesbesitz befindlichen Grundstücken an die Gemeinde in die Wege zu leiten. Noch im selben Jahr konnte der Kaufvertrag für dringend in Sachen Meereswindenergie benötigte Flächen im Südhafengelände unterzeichnet werden.
Nach dem jüngsten Durchbruch bei der Wohnraumproblematik hat Ole Schröder bereits die nächste Herausforderung für BImA und Gemeinde im Blick: „Das in Bundesbesitz befindliche Aquarium des Alfred-Wegener-Instituts ist marode und muss dringend saniert werden. Ein Verkauf könnte den Weg frei machen für eine neue Nutzung im Rahmen einer gemeinnützigen GmbH. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch hier die Zusammenarbeit zwischen BImA und Gemeinde Helgoland so erfolgreich fortgesetzt werden könnte.“
Vor wenigen Tagen waren sich die BImA und die Gemeinde Helgoland in Sachen Bauland am Leuchtturm handelseinig geworden. „Wie im Hafen lag die größte Herausforderung unserer Verhandlungen im Umgang mit den historischen Gegebenheiten und möglichen Funden aus zwei militärischen Epochen der Insel“, sagte Raymund Karg, Vertriebschef der BImA: „Im guten Miteinander werden wir auch Zukunft mit Helgoland alle Hindernisse überwinden.“
Der Erwerb markiere für die Insel Helgoland einen wichtigen Meilenstein, sagte Bürgermeister Jörg Singer. Im Vorfeld wurden Bebauungspläne auf den Weg gebracht, Wohnraumbedarfe in einem mehrstufigen Dialog mit den InselbürgerInnen herausgearbeitet. „Dieser Schritt war wichtig, weil er uns in die Lage versetzt, die Wohnraumziele der Insel Helgoland federführend umzusetzen“, so auch Bürgervorsteher Peter F. Botter, SPD.
Singer ist hochzufrieden mit der Entwicklung der Insel. „Seit dem Helgolandgipfel ist viel passiert.“ Noch 2012 habe die Gemeinde Helgoland 30.000 Quadratmeter im Südhafen erworben und diese nach der Baureifmachung und Erschließung vor einem Jahr an die Mieter übergeben. Erste neue Unterkünfte für die Offshorebranche seien im Mittelland geschaffen worden, die Servicegebäude im Hafen werden in Kürze bezogen. Und vor einigen Wochen habe ein Unternehmer das Vorhaben „Tor zum Meer“ auf dem Oberland mit der Entwicklung von exklusiven Eigentumswohnungen entwickelt. Singer: „Insgesamt ist der Immobilienmarkt auf der Insel in Bewegung gekommen, sogar Planungen für ein neues Hotel werden verfolgt.“
In den vergangenen Jahren sei viel Wohnraum zugunsten des zunehmenden Urlaubstourismus umgewandelt worden, so Singer. „Hinzu kommt, dass die Insel Helgoland als Ganzjahresdestination für Urlauber, Forscher, Offshore-Techniker und Wissensarbeiter deutlich auf Wachstumskurs ist.“