Die Stadt Pinneberg will bis 2019 schrittweise das alte Kanalisationssystem erneuern. Für die notwendigen Arbeiten müssen Straßen zeitweise gesperrt werden. 11,4 Millionen Euro werden investiert.
Pinneberg. Das Gebiet um die Richard-Köhn-Straße im Pinneberger Süden wird in den kommenden Jahren zur Großbaustelle. Grund dafür sind umfangreiche Renovierungsarbeiten an der unterirdischen Kanalisation sowie die Sanierung der in die Jahre gekommenen Straßen. Das Investitionsvolumen für die Arbeiten, die voraussichtlich bis 2019 in dem rund 24 Hektar großen Bereich vorgenommen werden, beträgt 11,4 Millionen Euro.
In erster Linie geht es um die Entflechtung der großen Mischwasserkanalisation in diesem Bereich. Das heißt, dass das Mischsystem der unterirdischen Wasserentsorgung, in dem Regen- und Dreckwasser zusammen abfließen, Stück für Stück durch ein Trennsystem ausgetauscht wird, welches Regenwasser getrennt vom Abwasser abfließen lässt. „Diese Maßnahme spart Wasserreinigungskosten, ist deutlich umweltfreundlicher und ersetzt ein Mischwassersystem, dessen Modernisierung ähnlich teuer gewesen wäre“, sagt Henning Fuchs, Geschäftsführer der Stadtwerke Pinneberg. Außerdem müssten die Straßen erneuert werden. Das habe ein aktuelles Verkehrsgutachtens ergeben. „Wir können den Kanal- und Straßenbau komprimiert und aufeinander abgestimmt realisieren. Das spart Zeit und Nerven“, sagt der zuständige Ingenieur Wolfgang Schwirz.
Die Bauarbeiten beginnen an der Straße An der Raa. Vom Kreuzungsbereich Thesdorfer Weg wird von Mitte August 2014 an in Richtung Süden gearbeitet. Hier soll ein Schmutzwasserkanal entstehen, eine funktionierende Straßenentwässerung geschaffen und bis Ende des Jahres die Straßenoberfläche wiederhergestellt werden.
In der Richard-Köhn-Straße starten die Arbeiter Ende 2014 mit der Verlegung des neuen Regenwasserkanals von der Oeltingsallee aus in Richtung Süden. Nach einer Winterpause werden die Bauarbeiten in der Richard-Köhn-Straße dann 2015 weitergeführt. Vom Großen Reitweg bis zum Thesdorfer Weg werden Schmutz- und Regenwasserkanal parallel zueinander verlegt, bis Anfang Juli soll die Straßenoberfläche wieder vollständig hergestellt sein. Erst wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird etwa mit Beginn der Sommerferien 2015 der Kanalbau im Thesdorfer Weg in Angriff genommen. Auf der sonst viel befahrenen Straße werden diese Arbeiten voraussichtlich bis Oktober 2016 dauern. Bis 2019 sind weitere Entflechtungsmaßnahmen im gesamten Gebiet geplant.
Die Bauarbeiten, für die einige Straßen für längere Zeit gesperrt werden, werden den Anwohnern in dieser Zeit nicht viel Freude bereiten. Umso wichtiger ist es den Verantwortlichen, frühzeitig um Verständnis zu werben. „Wir werden alles versuchen, um die Anwohner und Betroffenen im Voraus zu informieren und durchgehend auf dem Laufenden zu halten“, sagt Fuchs. Eine abendliche Informationsveranstaltung soll noch vor den Sommerferien für Klarheit sorgen.
Bis dahin soll auch ein genauer Zeitplan für die einzelnen Straßenabschnitte vorliegen. Damit alle betroffenen Bürger wissen, wie es vor ihrer Haustür aussieht, wenn sie aus den Ferien zurückkehren.