Im Januar hatte der Halstenbeker Umweltausschuss noch gegen eine Nutzung des Sees durch Modellsegelboote gestimmt, nun dürfen sie doch auf dem Krupunder See fahren, aber nicht ins Vogelschutzgebiet treiben.
Halstenbek. Sind Modellsegelboote auf dem Krupunder See erlaubt? Die Antwort könnte nach der jüngsten Halstenbeker Gemeinderatssitzung in Anlehnung an Radio Eriwan lauten: „Im Prinzip ja, aber...“. Der Reihe nach: Im Umweltausschuss war im Januar nach kontroverser Debatte mit knapper Mehrheit entschieden worden, das Fahrverbot auf dem Gewässer, das im Naturschutzgebiet liegt, auch auf nichtmotorisierte Boote auszuweiten.
Dagegen wandte sich die FDP-Fraktion, deren Vertreter wegen Krankheit an der Sitzung nicht teilgenommen hatte. Die Liberalen stellten im Gemeinderat den Antrag, den Beschluss aus dem Januar zu kippen. „Segelboote sind eine Bereicherung“, sagte FDP-Fraktionschef Volker Dannhauer. Er verwies darauf, dass nicht „hinter jedem Baum ein Polizist stehen kann“, der solche Verbote überwache.
Die SPD wiederum hatte einen eigenen Antrag parat, der Modellsegelboote zulässt, nur dürften sie sie nicht in den Bereich des Vogelschutzgebietes einfahren. Wie das Verbot überwacht werden soll, lieferten die Genossen nicht mit. Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann verwies darauf, dass die Verwaltung dafür keine Zeit habe. CDU-Mann Helmuth Ahrens schlug prompt vor, „eine Wasserschutzpolizei einzurichten“. Darüber wurde jedoch nicht abgestimmt. Zuerst stand der FDP-Antrag zur Wahl, den FDP und CDU unterstützten, SPD und Grünen ablehnten. Bei einem Patt von 15 zu 15 Stimmen blieb er erfolglos. Es folgte der SPD-Antrag, der bei 13 Ja-, neun Nein-Stimmen und sieben Enthaltungen angenommen wurde. Nun gibt es also freie Fahrt mit Einschränkungen, deren Einhaltung nicht kontrolliert werden.