Im Sommer beginnt der Bauunternehmer Michael Demandt mit den Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Kreishaus-Gelände in Pinneberg. Hier sollen bis Mitte kommenden Jahres 151 Wohnungen entstehen.
Pinneberg. Noch verhängt eine grüne Plane das ehemalige Kreistagsgebäude in Pinneberg. Hier, im Hochhaus an der Lindenstraße, Ecke Moltkestraße, wurden jahrelang die Geschicke des Kreises Pinneberg gestaltet und verwaltet. Mittlerweile arbeitet niemand mehr im Hochhaus, das zwei Gehminuten von der Pinneberger Fußgängerzone und fünf Gehminuten vom Bahnhof Pinneberg entfernt liegt. Und in drei Monaten wird das Hochhaus aus den 1960er-Jahren Geschichte sein: Dann wird das Abbruchunternehmen Wilko Wagner von der Hamburger Veddel das Gebäude abreißen.
„Anfang Juli werden Bagger das ehemalige Kreishaus-Hochhaus suksessive von oben nach unten abreißen“, sagt der Rendsburger Bauunternehmer Michael Demandt, 66, dem Hamburger Abendblatt auf Anfrage. „Die Betondecken, die Fassaden und das Mauerwerk werden geschreddert und receycelt.“
Der Rendsburger Bauingenieur gehört mit der Pinneberger Wohnungsbaugenossenschaft Neue GeWoGe zu den Investoren, die auf dem ehemaligen Kreishausareal Wohnungen und Büros errichten werden. Demandt hat 2,59 Millionen Euro investiert. Dafür bekam er das ehemalige Kreishaus mit dem Hochhaus an der Lindenstraße und das denkmalgeschützte frühere Krankenhaus am Drosteipark, das bis Herbst 2011 auch dem Landrat als Arbeitssitz diente. Die Neue GeWoGe hatte ihr Areal für 960.000 Euro gekauft.
Bereits Anfang Juni beginnt Michael Demandt mit Hilfe des Veddeler Abbruchunternehmers mit den Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Kreishaus-Gelände. „Dann kommen die alten Gebäude vor dem Kreistag außer dem ehemaligen Krankenhaus weg“, sagt der Rendsburger Unternehmer.
Michael Demandt hatte im Dezember 2013 eine Baugenehmigung für das ehemalige Kreishausgelände bekommen. Jetzt investiert er 20 Millionen Euro und baut fünf Wohnhäuser mit insgesamt 119 Wohneinheiten. „40 Wohnungen werden für ältere Menschen hergerichtet werden“, sagt der Bauingenieur. „Alle 119 Wohnungen werden voll rollstuhlgerecht und barrierefrei gebaut werden. Und alle Wohnungen werden einen Balkon erhalten.“ Die Wohnungen sind zwischen 50 und 100 Quadratmeter groß. Demandt baut auch 140 Tiefgaragenplätze – die alte Tiefgarage wird abgebrochen.
43 der 119 Demandt-Wohnungen werden öffentlich gefördert werden. Die Bewohner werden eine Monatsmiete von 5,40 Euro pro Quadratmeter bezahlen müssen. Die restlichen Wohnungen kosten 10,50 Euro pro Quadratmeter im Monat.
Bei der GeWoGe, die 32 Wohnungen mit einer Größe zwischen 60 und 120 Quadratmetern baut, sind die Bauarbeiten auf dem Gelände Moltkestraße/Von-Ahlefeldt-Stieg bereits im November gestartet. „Die Baugrube ist ausgehoben, wir bereiten das Fundament für das zweite Tiefgeschoss vor“, sagt Neue-GeWoGe-Vorstand Wolfgang Hermann dem Hamburger Abendblatt.
Ende April wird das erste Tiefgeschoss mit 28 Stellplätzen fertiggestellt sein. Im zweiten Tiefgeschoss werden Keller und Versorgungseinrichtungen gebaut. „Den Grundstein wollen wir im Juni legen, das Richtfest im Spätherbst feiern“, sagt Wolfgang Hermann. Für den Einzug der künftigen Neue-GeWoGe-Mieter hat der Vorstand auch schon ein genaues Datum parat: den 1. August 2015. Die durchschnittliche Netto-Kaltmiete wird sich auf 10,50 Euro pro Quadratmeter belaufen. Hermann spricht von einer „gehobenen Ausstattung“ für die Wohnungen.
Bereits annähernd 100 Menschen hätten sich für die Neue-GeWoGe-Wohnungen beworben, sagt Hermann. Die meisten Bewerber kämen aus Pinneberg. Michael Demandt hat bereits zwölf Reservierungen für seine insgesamt 119 Wohnungen vorliegen. Die Hochbauten werden im Juli, August dieses Jahres beginnen. „Die ersten Wohnungen sind Mitte 2015 bezugsfertig“, sagt Demandt, „die letzten Mieter werden Ende 2015 einziehen.“